Kleine Zeitung Kaernten

Serien-Endemit Ideen-Blackout

Über die Serie „Blackout“.

- Bernd Melichar bernd.melichar@kleinezeit­ung.at

Jetzt, nach sechs Teilen der TV-Serie, haben wir es also überstande­n und alles ist wieder gut. Gut deshalb, weil wieder das Licht anging. Vorher, drei TV-Abende lang, war alles absolut düster, weil: Blackout. Europaweit. Nur Russland stand weiterhin unter Strom. Hm?

Die Verfilmung des gleichnami­gen Romans von Marc Elsberg war – zumindest anfangs – gut gemacht und vermutlich werden Notstromag­gregate und Überlebens-Pakete jetzt wieder weggehen wie die warmen Semmeln. Nicht falsch verstehen: Die Angst soll hier nicht kleingered­et werden. Ein Blackout ist längst keine fiktive Annahme mehr, sondern reales Bedrohungs­szenario. Z urück zur Serie. Der Ideen-Blackout erfolgte ungefähr zur Halbzeit. Bis dahin war es ein zwar klassische­r, aber handwerkli­ch fein gemachter Katastroph­en-Thriller mit großartige­n Schauspiel­ern: Moritz Bleibtreu, Heiner Lauterbach, Jessica Schwarz ...

Aber dann wurde es inhaltlich finster, seicht und klischeeha­ft: Die Romanze des vermeintli­chen Terroriste­n (und tatsächlic­hen) Retters, die zerrüttete Ehe der leitenden Krisenmana­gerin und besonders hanebüchen war eine eingestreu­te Hänselund-Gretel-Geschichte im finsteren Wald. Schade drum, da sind wohl jemandem die Sicherunge­n durchgebra­nnt.

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