Serien-Endemit Ideen-Blackout
Über die Serie „Blackout“.
Jetzt, nach sechs Teilen der TV-Serie, haben wir es also überstanden und alles ist wieder gut. Gut deshalb, weil wieder das Licht anging. Vorher, drei TV-Abende lang, war alles absolut düster, weil: Blackout. Europaweit. Nur Russland stand weiterhin unter Strom. Hm?
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Marc Elsberg war – zumindest anfangs – gut gemacht und vermutlich werden Notstromaggregate und Überlebens-Pakete jetzt wieder weggehen wie die warmen Semmeln. Nicht falsch verstehen: Die Angst soll hier nicht kleingeredet werden. Ein Blackout ist längst keine fiktive Annahme mehr, sondern reales Bedrohungsszenario. Z urück zur Serie. Der Ideen-Blackout erfolgte ungefähr zur Halbzeit. Bis dahin war es ein zwar klassischer, aber handwerklich fein gemachter Katastrophen-Thriller mit großartigen Schauspielern: Moritz Bleibtreu, Heiner Lauterbach, Jessica Schwarz ...
Aber dann wurde es inhaltlich finster, seicht und klischeehaft: Die Romanze des vermeintlichen Terroristen (und tatsächlichen) Retters, die zerrüttete Ehe der leitenden Krisenmanagerin und besonders hanebüchen war eine eingestreute Hänselund-Gretel-Geschichte im finsteren Wald. Schade drum, da sind wohl jemandem die Sicherungen durchgebrannt.