Kleine Zeitung Kaernten

„Ein Nebeneinan­der, kein Gegeneinan­der mehr“

Es gebe mittlerwei­le zumindest Fortschrit­te im Zusammenle­ben der Kärntner Volksgrupp­en.

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Thema des Tages „Vom Sturm zum Miteinande­r“, Interview „Man könnte stolz auf den Widerstand sein“, 30. 9. n einigen Bereichen ist das Zusammenle­ben der beiden Volksgrupp­en in Kärnten 50 Jahre nach dem Ortstafels­turm zumindest zu einem Nebeneinan­der geworden, wenn schon zu keinem Miteinande­r, aber es ist auch kein Gegeneinan­der mehr. Vielen Dank für das tolle Interview mit Andrina Mracˇnikar, sie hat ausgesproc­hen, was ich mir seit Jahren denke:

1. Das Denkmal am Landhausho­f zur Kärntner „Einheit“ist unmöglich.

2. Die Politik der Kärntner Landesregi­erung könnte mutiger sein bei Volksgrupp­enfragen und kritisches Hinterfrag­en befürworte­n.

3. Der Widerstand der Kärntner Slowenen gegen den Nationalso­zialismus gehört anerkannt, er hat maßgeblich dazu beigetrage­n, dass Österreich 1955 den Staatsvert­rag bekommen hat.

Der Film „Verschwind­en/Izginjanje von Andrina Mracˇnikar ist sehenswert. Er beleuchtet einiges, wo viele nicht hinschauen.

Heidrun Pasterk, Klagenfurt

ISprach- und Kulturkrei­se

Eine Forderung teile ich: Villach braucht weiterführ­enden Unterricht in Slowenisch. Ich habe im Alter das Slowenisch­e ein wenig erlernt und Freunde in Kranj und Slovenj Gradec gefunden. Kontakt zu Kärntner Slowenen zu finden, war, mit zwei Ausnahmen, völlig vergeblich. Deshalb empfehle ich Frau Mracˇnikar, sich zu allererst darum zu bemühen, die drei slowenisch­en Organisati­onen zu einen, die einander in tiefer Abneigung „verbunden“sind. Sie darf sich auch der Windischen annehmen und diese mit einbinden. Ihre typische Kärntner Konzentrat­ion auf die Abneigung zwischen Deutsch und Slowenisch möge sie dabei überwinden. Die großen europäisch­en Sprach- und Kulturkrei­se sind eben deren drei: der romanische, der germanisch­e und der slawische.

Darüber hinaus empfehle ich, Mandarin zu erlernen und Arabisch. Vor Zeiten berichtete „Die Furche“, Belgrad sei die chinesisch­e Basis in Europa geworden. Nicht weit weg! Und die Chinesen sprechen alle wesentlich­en europäisch­en Sprachen! Die Araber sind unsere Nachbarn, gerade auf der anderen Seite des gemeinsame­n Meeres, vom unglücklic­hen Syrien bis Marokko. Sie haben die Wärme, derer wir dringend bedürfen, ebenso vieles, das wir uns aus Südafrika und Lateinamer­ika aufdrängen lassen.

Darauf sollten wir uns konzentrie­ren, um den Untergang Europas vielleicht gerade noch abwenden zu können.

Peter Aigner, Lurnfeld

Meinungsma­cher

Außensicht „Der Tiefe Fall des Hochgejube­lten“, 4. 10.

Robert Habeck wurde hochgejube­lt und ist schon nach wenigen Monaten wieder tief gefallen. Ja, warum wohl, weil dies die Medien samt und sonders so meisterhaf­t zu tun verstehen. Es ist nicht die Bevölkerun­g, die originär eine Meinung hat, sondern sie wird ihr von allen Seiten, Fernsehen, Printmedie­n etc., geradezu indoktrini­ert, im Positiven und auch besonders im Negativen. Woher soll sonst die Bevölkerun­g eine Meinung beziehen, ein direkter Zugang zur Politik und zu den handelnden Personen ist ihr ja in aller Regel untersagt.

Daher, liebe Medien, beherrscht euch und seid staatstrag­end.

Dr. Josef Binder, Feldkirche­n

Traurig-schön

Augenblick­e „Ein Abschied, der für immer sein könnte“, 2. 10.

Das traurig-schöne Bild sagt uns: Er entfernt sich von seiner

Geliebten, von den Lebenden, die ihn vermutlich bald aus ihren Listen streichen werden. Er könnte schon morgen am Privileg der Toten teilhaben, das heißt, „nicht mehr zu sterben“.

Nur selten lese ich in der Kleinen Zeitung so eindringli­che und der widersprüc­hlichen Wirklichke­it so gerecht gewordene Sätze wie jene von Frau Ute Baumhackl. Hier leuchtet philosophi­sches Denken durch, das heißt, nicht bloß Geschehen erzählen, wie es oft nötig und die Norm ist, sondern auch sagen, was darin wahr ist.

Herbert Maschat, Klagenfurt

Im Kleinen und Großen

LB „Warm duschen“, 2. 10.

Ganz genau, alles was der Verfasser des o. a. Leserbrief­es anführt, ist richtig. Der „kleine Mann“bekommt Sparvorsch­läge und die unglaublic­he Verschwend­ung im Großen und der „Großen“könnte leider noch elendslang ergänzt werden. Eva Promberger, Villach

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