Auch ihre Karriere hob so richtig ab
Charlie Blackwell-Thompson ist erste Raketenstart-Direktorin der Nasa.
Dass Frauen über all die Jahre maßgeblich zum Erfolg vieler Weltraum-Missionen beigetragen haben, zeigte unter anderem die sehenswerte Filmbiografie „Unbekannte Heldinnen“: Darin werden die afroamerikanischen Nasa-Mathematikerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson zu Recht auf das Podest gehoben. Nun steht angesichts der „Artemis I“-Mission Charlie Blackwell-Thompson im Fokus: Die erste Raketenstart-Direktorin der USRaumfahrtbehörde gab das
„Go!“für die fulminante Generalprobe, die in weiterer Folge Nasa-Astronauten zurück zur Mondoberfläche bringen soll.
Die Ingenieurin (ihr Geburtsjahr hütet sie als Geheimnis) stammt aus dem ländlichen South Carolina und machte ihren Weg in sehr lichte Höhen: Nach dem Studium der technischen Informatik arbeitete sie für die Boeing Company am Kennedy Space Center in Florida. 2004 wechselte sie zur Nasa und war Teil der Space-Shuttle-Missionen. Daneben zeichnete sie als leitende Elektrotechnikerin für Reparatureinsätze am Hubble-Weltraumteleskop verantwortlich. Seit 2016 lässt Blackwell-Thompson Nasa-Raketen abheben. „Ausnahmsweise bin ich gerade sprachlos“, sagte sie im Kontrollraum nach dem erfolgreichen Start und vergaß dabei nicht auf ihr Team, auf das sie vertrauen kann: „Das ist euer Moment, ihr habt euch alle einen Platz in der Geschichte verdient.“In wenigen Jahren soll die „Artemis III“-Mission ein gutes halbes Jahrhundert nach „Apollo 17“und Eugene Cernan als letztem Astronauten auf der Mondoberfläche wieder Menschen dorthin bringen. Die Chancen stehen gut, dass dann die dreifache Mutter wieder das Sagen haben wird.
Das überkommene Patriarchat wurde auch in der Raumfahrt Auslaufmodell. Umso stimmiger ist es, dass die USA für die Rückkehr zum Erdtrabanten definitiv Astronautinnen vorsehen. Blackwell-Thompsons Appell an Mädchen: „Ihr könnt es auch schaffen!“Höhenflüge – mit Gleichberechtigung als Startrampe und Können als Kraftstoff.
NASA