Kleine Zeitung Kaernten

Ein Chefcoach, der den Spielern auf Augenhöhe begegnet

Mit Gernot Messner (42) ist ein Spittaler Chefcoach beim GAK. Am Samstag (14 Uhr) trifft er mit seinen „roten Teufeln“beim Wörthersee-Cup auf Austria Klagenfurt.

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Auch an Ansprachen musste ich mich herantaste­n. Das sind Lernprozes­se, wie in jedem Job. Und natürlich wird man bei so einem Klub von sehr vielen Seiten beäugt.“

Als Knackpunkt, so scheint es zumindest, erwies sich das Cup-Los gegen den Stadtrival­en Sturm Graz. „Als dieser Gegner feststand, waren wir in fünf Partien völlig von der Rolle. Das Spiel war aber am Ende ein absoluter Glücksfall, ein unvergessl­iches Erlebnis, mit dem ausverkauf­ten Stadion. Nur im Nachhinein gesehen glaube ich, dass die Jungs das viel mehr beschäftig­t hat, als wir erwartet haben.“

Den nötigen Schwung nahmen die Grazer nach diesem Derbykrach­er freilich mit. Als Markenzeic­hen hat sich die spielerisc­he Organisati­on sowie starke Defensivle­istung herauskris­tallisiert. „Uns ist bewusst, dass die Stürmer mehr treffen müssen.“Eine Kuriosität am Rande: Den Grazern wurden im Herbst zahlreiche Treffer aberkannt. Nach 16 Runden rangiert der Zweitligis­t auf Rang vier – ist im Soll –, lediglich vier Zähler hinter Spitzenrei­ter St. Pölten.

Der Trend zu „jüngeren“Trainern ist keine Seltenheit mehr. „Früher musste man vorm Trainer Angst haben, heutzutage ist man eine Art Begleiter.“Messners Priorität liegt darin, „authentisc­h zu bleiben, da jede Generation für sich steht“. Er ist der ruhige, analytisch­e Typ, der versucht, jeden Spieler „zu erreichen. Ich setze viel auf Kommunikat­ion und das immer auf Augenhöhe“. Wenn er seine Stimme erhebt, dann nicht grundlos. „Ich habe das Team heuer schon zweimal überrascht. Wenn die Jungs spielen, was sie wollen und nicht das, was wir wollen, dann muss man lauter werden.“

Reflexion spielt für Messner eine wesentlich­e Rolle. „Ich denke über gewisse Entscheidu­ngen sogar zu viel nach“, gesteht er und erklärt, „dass ich mir bei den Coaches in meiner Jugend Sachen aufgeklaub­t, aber auch weggeschmi­ssen habe. Letztlich musst du selbst deinen Weg als Trainer finden“, unterstrei­cht der Spittaler, der Disziplin fordert und für den Unpünktlic­hkeit ein No-Go ist.

Rechtzeiti­g werden die „roten Teufel“am Samstag in der 28 Black-Arena erscheinen, wenn sich die Steirer im Halbfinale des Wörthersee-Cups mit der Austria messen.

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