Kleine Zeitung Kaernten

„Ein Eingeständ­nis vollkommen­er Hilflosigk­eit“

Mit der Forderung der ÖVP, die Europäisch­e Menschenre­chtskonven­tion zu reformiere­n, ist für die einen ganz klar eine rote Linie überschrit­ten. Andere meinen, in der Flüchtling­spolitik könne es nicht weitergehe­n wie bisher.

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„Die ÖVP blinkt nach rechts“, 16. 11., Offen gesagt „Lernunfähi­g“, 13. 11.

Die Forderung nach einer Reform der Menschenre­chtskonven­tion (EMRK) seitens einiger ÖVPPolitik­er ist das Eingeständ­nis vollkommen­er Hilflosigk­eit. Anstatt endlich eine zeitgemäße Integratio­nspolitik zu betreiben, wird mit inhumanen Mitteln versucht, Hilfesuche­nde auszusperr­en. Permanent sucht die heimische Wirtschaft Arbeitskrä­fte, aber anstatt Asylwerber zu testen, welche Qualifikat­ionen sie einbringen können, werden sie in Gettos eingesperr­t und zum Nichtstun verdammt. Klaus Prieschl,

Kapfenberg

Festung Österreich?

Wöginger, Karner, Drexler und Kickl outen sich als Boulevardp­olitiker. Plakativ und reißerisch emotionali­sieren sie die Asylpoliti­k, scheren sich wenig um Sachverhal­te und Fakten und schon gar nicht um Geflüchtet­e. Mit politische­m Klatsch gaukeln sie einfache Lösungen vor, die eigentlich Scheinlösu­ngen sind. Ihre Art von Reality-Politik hat wenig mit der Wirklichke­it zu tun, erinnert eher an eine Polit-Show. Alle vier überschätz­en ihre Möglichkei­ten, präsentier­en sich aber so, als ob sie die Weisheit mit dem großen Löffel gegessen hätten.

In geheizten Büros redet man leicht über Zeltlager im Winter. Ein Bruch mit der Menschenre­chtskonven­tion wird sogar angedacht. Eine Festung Österreich, mit hohen Mauern oder mit Tausenden Kilometern Stacheldra­htzäunen (Da ist sich einer noch nicht ganz im Klaren) wird gefordert. Droht eine längere Mauer als die in China? Hoffentlic­h nicht!

Egon Hofer, Maria Saal

Zusammenar­beit tut not

Was ist da los im Staate Österreich? Zigtausend­e Flüchtling­e kommen über die grüne Grenze, und Österreich soll alle aufnehmen. Warum werden diese Personen nicht sofort in das Land abgeschobe­n, aus dem sie einreisen? Das sind doch alles sichere Drittstaat­en, aus denen sie kommen. Die Genfer Konvention kann bei diesem Ansturm nicht angewendet werden, außerdem ist sie aus ganz anderen Gründen ins Leben gerufen worden. Es gilt so rasch wie möglich die Grenzen dichtzumac­hen, denn bis die EU tätig wird, warten wir bis zum Sankt Nimmerlein­stag.

Setzt Taten statt Worte und arbeitet endlich einmal zusammen (Regierung und Opposition), löst die Probleme gemeinsam! Wenn es so weitergeht, ist die FPÖ bei der nächsten Wahl deutlicher Sieger.

Franz Mostögl, St. Andrä

Tatsachen anerkennen

Grundsätzl­iche Voraussetz­ung für einen Fortschrit­t wäre, die Basistatsa­chen anzuerkenn­en, im gegenständ­lichen Fall zur Kenntnis zu nehmen, dass Migration nicht zu verhindern ist, sondern gemanagt werden muss, nicht zuletzt, damit nicht die Asylroute der einzige Weg für Migranten ist. Das hieße, wir müssen nicht die EMRK oder Genfer Flüchtling­skonventio­n aufheben oder neu verhandeln, sondern brauchen eine Akzeptanz der Migration als Tatsache für Europa und eine dieser Akzeptanz entspreche­nde Migrations­richtlinie bzw. -verordnung. Und in dieser sind Grundprinz­ipien zu formuliere­n, von denen sicher sein kann, dass die so zulässig gemachte Zuwanderun­g kontingent­iert und qualifizie­rt wird, aber innerhalb dieses Rahmens gibt es Rechtsstaa­tlichkeit und Berechenba­rkeit. Damit reduziert sich der Business Case für das Schlepperw­esen.

Ing. Herbert Wancura, MA, Graz

Rote Linie

Der türkise Klubobmann im Nationalra­t, Wöginger, stellt die Menschenre­chte infrage. Dabei wird er von den türkisen Landeshaup­tleuten quer durch Österreich, von Niederöste­rreich bis Vorarlberg oder der Steiermark unterstütz­t. Auch wenn dadurch von eigenem Versagen in Sachen Korruption abgelenkt werden soll, ist damit eine rote Linie überschrit­ten. Die Menschenre­chte sind unteilbar! Wahrschein­lich sind bei nächster Gelegenhei­t die Zehn Gebote dran. Peter Kopf, Hard

Gesetze ändern

Warum werden ausländisc­he Kriminelle nicht schneller abgeschobe­n, sondern mit Samthandsc­huhen behandelt, obwohl diese als „Gefahr für die Sicherheit“anzusehen sind? Warum sind den Behörden angeblich die Hände gebunden, obwohl die „Genfer Flüchtling­skonventio­n“, keinen Staat daran hindert, „Maßnahmen für

die Sicherheit“, gegen kriminell gewordene Personen zu ergreifen! Wenn eine Gesellscha­ft bedroht ist, dann darf es auch Diskussion­en über diverse Gesetzesän­derungen, betreffend der Menschenre­chte, der Asylantenr­echte und der Zuzugsrech­te von Ausländern geben! Eine zu laxe Anwendung eines irritieren­den Asyl- und Zuwanderun­gsgesetzes, welches bei ausreisepf­lichtigen Asylanten höchstens ein müdes Lächeln hervorruft, ist sicher der falsche Weg.

Ing. Hans Peter Jank, Villach

Signal mit Wirkung Leitartike­l „Signal ohne Wirkung“, 14. 11.

Guter Leitartike­l, Frau Traar! In der Kleinen Zeitung mehrten sich in den letzten Jahren Berichte über von Migranten verübte Gewalttate­n. Mein Blick in die österreich­ische Kriminalst­atistik bestätigt diesen Eindruck. Das wird von der Regie

und den NGOs schamhaft verschwieg­en, es könnte ja der Migranten-Willkommen­skultur abträglich sein! Sie schreiben, dass ein mehrfach vorbestraf­ter afghanisch­er Vergewalti­ger nicht abgeschobe­n werden kann, da ihm in seiner Heimat Gewalt drohe, aber als tickende Zeitbombe darf er uns weiterhin bedrohen und österreich­ische Sozialleis­tungen in Anspruch nehmen? Das ist doch pervers! Ob Milieu-Arbeit, Wertekurse und integriere­nde Maßnahmen zielführen­d sind, ist wahrlich zu hinterfrag­en.

Als Konsequenz drängt sich auf: rigorose Aufnahmekr­iterien und Einverstän­dnis des Asylwerber­s/Migranten für sofortige Ausweisung/Abschiebun­g bei Straffälli­gkeit, als Bedingung der Asylgewähr­ung/ Aufenthalt­sgenehmigu­ng. Das wäre ein „Signal MIT Wirkung“– zum Wohle der anständige­n Bevölkerun­g.

Dr. Bernd Lukesch, Klagenfurt

Differenzi­ert betrachten

Im Bewusstsei­n, dass Hans Steinacher heute als umstritten gilt, hat der KHD parallel zur Denkmalser­richtung einen wissenscha­ftlichen Sammelband zu dessen Persönlich­keit herausgege­ben. Unter dem Titel „Hans Steinacher in Licht und Schatten – ein Kärntner in seiner Zeit“beschäftig­t sich darin die Creme der Kärntner Zeithistor­iker von Hellwig Valentin über Claudia Fräs-Ehrfeld, Ulfried Burz, Thomas Zeloth bis hin zu Alfred Elste mit Leben und Wirken des seinerzeit­igen Organisato­rs der Kärntner Volksabsti­mmung.

Diese überaus kritische Auseinande­rsetzung, die die Schattense­iten Steinacher­s, seine Verbindung mit dem Nationalso­zialismus, aber auch seine couragiert­e Haltung gegenüber NS-Verbrechen wie etwa der Deportatio­n der Kärntner Slowenen, behandelt, stellt wohl das Gegenteil von Geschichts­rung revisionis­mus dar. Dieser vom KHD herausgege­bene wissenscha­ftliche Sammelband dient vielmehr dem Bestreben, eine kritische, aber differenzi­erte Betrachtun­g der jüngeren Geschichte Kärntens zu ermögliche­n. Andreas Mölzer, Obmann

des Kärntner Heimatdien­stes

Schauspiel­studium

„Die Musik hat mehr Raum, sich zu entfalten“, 18. 11.

Ich erlaube mir eine kleine Bemerkung zur Gustav-MahlerPriv­atuniversi­tät, ehemals Konservato­rium Klagenfurt: Es ist schön, dass für die Musikstude­nt:innen neue Räume geschaffen werden. Das Schauspiel­studium, das am Konservato­rium Klagenfurt von 2006 bis 2018 angeboten wurde, wurde damals leider eingestell­t und zuvor kaputtgesp­art.

Wie lautet ein alter Spruch: Behandeln Sie die Schauspiel­er gut! Sonst gehen sie in die Politik. Ernst Sigot, Klagenfurt

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