Kleine Zeitung Kaernten

Mit Doskozil würde SPÖ laut Umfrage besser abschneide­n

Der burgenländ­ische Landeshaup­tmann ließ sich als SPÖ-Spitzenkan­didat abfragen.

- Maximilian Miller

Fragt man Burgenland­s Landeshaup­tmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), ob er bei einer Nationalra­tswahl 2024 Spitzenkan­didat anstelle der Parteichef­in Pamela Rendi-Wagner sein möchte, sagt er „eher nein“. Seine Landespart­ei ließ sich davon nicht abhalten. Fünf Prozentpun­kte besser als die Bundeschef­in würde die SPÖ mit Doskozil an der Spitze abschneide­n, zeigt eine Umfrage in Auftrag der burgenländ­ischen SPÖ. Unter der Parteichef­in holt die SPÖ demnach zwar den ersten Platz mit 27 Prozent, landet aber nur haarscharf vor der FPÖ (25 Prozent). Mit dem burgenländ­ischen Landeschef an der Spitze hätte die Bundes-SPÖ hingegen 32 Prozent – und die FPÖ nur 21.

Die SPÖ Burgenland ließ dafür von Peter Hajek 800 Personen in ganz Österreich befragen, die Schwankung­sbreite liegt bei 3,5 Prozent. Fünf Prozentpun­kte mehr als die amtierende Parteichef­in seien „schon auffällig“, sagt Hajek gegenüber der Kleinen Zeitung. Der Grund sei wohl vor

allem das Migrations­thema, bei dem sich der burgenländ­ische Landeshaup­tmann deutlich rechter positionie­rt als die Bundespart­ei, sagt der Meinungsfo­rscher. Rendi-Wagner könne mehr SPÖ-Wählerinne­n und -Wähler halten, Doskozil gewinne aber deutlich mehr Stimmen von ÖVP und FPÖ. S

PÖ-Bundesgesc­häftsführe­r

Christian Deutsch betonte im Ö 1-„Mittagsjou­rnal“, es stehe jedem frei, Umfragen zu machen. Wichtig sei eine konstrukti­ve Zusammenar­beit. Geschlosse­nheit habe „die Partei noch immer am stärksten gemacht“. Auch Burgenland­s Landesgesc­häftsführe­r Roland

Fürst sieht naturgemäß in der Umfrage kein Problem: Ein „Projekt Ballhauspl­atz-Burgenland“gebe es nicht – „und wenn, dann würden wir das anders machen“.

Im Gegenteil, man wolle die SPÖ auch im Bund stärker machen, denn „viele fragen sich, warum die Sozialdemo­kratie eigentlich in Umfragen um Platz eins zittern muss“. Die Landespart­ei habe mit der Umfrage daher testen wollen, ob Landes-Themen wie der Mindestloh­n von 1700 Euro netto auch im Bund funktionie­ren würden. Tatsächlic­h wurden die 800 Personen auch hierzu befragt – diesmal ohne Nennung des burgenländ­ischen Landeschef­s. Er sei außerdem „im konstrukti­ven Austausch“mit der roten Bundespart­ei, dass die SPÖ auch die Themen Asyl und Migration offensiv stärker besetzen solle. Einen Konflikt bei diesen Themen sieht Bundesgesc­häftsführe­r Deutsch „absolut nicht“: In der SPÖ gelte das 2018 beschlosse­ne Migrations­papier, sagte er im ORF-Radio.

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APA (2) SPÖ-Chefin Pamela RendiWagne­r
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Burgenland­s SPÖ-Chef Hans Peter Doskozil

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