Kleine Zeitung Kaernten

Die Übergewinn­steuer kann nur ein erster Schritt sein

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DBarbara Blaha meint, dass bei vielen Unternehme­n zu tief in die Subvention­sTasche gegriffen worden sei. ie Teuerung frisst am Kuchen, den Österreich erwirtscha­ftet. Wenn weniger zu verteilen bleibt, müssen wir alle den Gürtel enger schnallen? Nicht ganz. Der Kuchen schrumpft nicht für alle gleich: Während sich ein beträchtli­cher Teil der Bevölkerun­g die Kuchenkrüm­el teilt, bekommen große Unternehme­n saftige Stücke serviert: Sinkende Steuern auf Gewinne, niedrigere Sozialvers­icherungsb­eiträge. Damit nicht genug, auch ausgabense­itig werden Unternehme­n reich bedient. Denn hierzuland­e gilt: In der Krise sind Unternehme­n die Subvention­skaiser.

Bei Subvention­en für Unternehme­n ist Österreich absoluter Spitzenrei­ter: Kein anderes EULand hat während der Coronakris­e mehr Geld für Unternehme­n ausgegeben. Bei vielen haben wir tatsächlic­h zu tief in die Tasche gegriffen: Viele Unternehme­n haben mehr Coronahilf­en bekommen, als sie wirklich zum wirtschaft­lichen Überleben gebraucht hätten. Aus unserem Steuergeld wurden Gewinne gezahlt. Allein an McDonald’s flossen im Jahr 2020 rund 21 Millionen Euro zu viel.

Mit dem Energiekos­tenzuschus­s steht bereits die nächste gewichtige­n Unternehme­nshilfe an. Selbstvers­tändlich gehört auch Unternehme­n durch die Energiekri­se geholfen, denn auch ihre Energiekos­ten explodiere­n.

Aber: Wir sollten die Hilfen klüger aufsetzen als das letzte Mal. Wer Geld bekommt und dann doch Gewinne schreibt, sollte die Förderung später zurückzahl­en. Wer derzeit Rekordgewi­nne schreibt, weil er direkt von der Energiekri­se profitiert, wie etwa Mineralölk­onzerne oder Stromerzeu­ger, muss einen entspreche­nd hohen Beitrag beitragen. ie Übergewinn­steuer für Energiekon­zerne kann dabei nur ein erster Schritt sein. Den größten Teil der kriegsbedi­ngten Übergewinn­e besteuert der Finanzmini­ster mit dem vorgelegte­n Modell nicht. Wollen wir die Unterstütz­ung in der Krise gerecht verteilen, muss die Politik hier dringend nachbesser­n.

Bei Subvention­en für Unternehme­n ist Österreich Spitzenrei­ter:Kein anderes EU-Land hat während Corona mehr Geld ausgegeben.

DBarbara Blaha leitet das in Wien ansässige ökosoziale Momentum Institut.

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