Gastronomen üben scharfe Kritik an Terminkollision
Gastro-Standler am Klagenfurter Christkindlmarkt kritisieren Terminkollision der Markteröffnung mit dem Krampuslauf. Musiker schauen durch die Finger.
Am vergangenen Wochenende wurde der Christkindlmarkt am Neuen Platz eröffnet. Gleichzeitig fand der Klagenfurter Krampuslauf durch die Bahnhofstraße statt. Ein Umstand, der jetzt Gastronomen am Neuen Platz auf die Barrikaden steigen lässt. „Der Krampuslauf und die Christkindlmarkteröffnung sind zwei der umsatzstärksten Tage im Jahr. Das ist doch kein wirtschaftliches Denken, diese beiden Veranstaltungen auf einen Samstag zu legen“, kritisiert Gert
Höferer, Besitzer des „Teatro am Markt“. Vor allem, dass die Gastronomen weder vom Klagenfurter Stadtmarketing noch vom Tourismusverband bei der Planung mit ins Boot geholt wurden, ärgert Höferer: „Ich bin seit 21 Jahren am Christkindlmarkt vertreten, früher haben wir immer gemeinsam die Planung gemacht. Das Programm heuer ist einfach langweilig.“
Außen vor gelassen fühlt sich auch Manfred Dobesch. Er ist mit der Schleppealm direkt vor dem Rathaus am Weihnachtsmarkt vertreten. „Was mich am meisten stört, ist die Tatsache, dass Künstler, die letztes Jahr coronabedingt nicht auftreten konnten, heuer durch die Finger schauen.“Laut Dobesch hat es eine mündliche Abmachung gegeben, dass jene Künstler, denen letztes Jahr aufgrund des Lockdowns kurzfristig abgesagt wurde, heuer fix dabei sind. „Die Künstler haben dafür sogar auf ihre Gage verzichtet und stehen jetzt vor vollendeten Tatsachen.“
Dobesch hat das deshalb so genau in Erinnerung, weil er letztes Jahr und die Jahre zuvor noch in die Programmplanung miteingebunden war und dabei zahlreiche Künstler vermittelte. Für die
Programmerstellung verantwortlich sind heuer das Stadtmarketing sowie der Tourismusverband. Helmuth Micheler, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Klagenfurt, möchte sich zu der Thematik nicht äußern. Inga Horny, StadtmarketingChefin, war bis zu Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Josef Pickl-Hafner, Direktor des Brauchtumsverbandes, begründete die Vorverlegung des Krampuslaufes mit der Fußballweltmeiserschaft. Nächstes Jahr findet der Lauf am 25. November statt.