„Singende Nonne“tritt aus Orden aus
In Italien wurde Suor Cristina als singende (und tanzende) Nonne zum TV-Star. Jetzt tritt die 34-jährige Sizilianerin aus dem Ursulinenorden aus.
Wenn ich zurückblicke, betrachte ich meinen Weg mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit“, sagte Cristina Scuccia als Gast in der vom italienischen Sender Canale 5 ausgestrahlten Talkshow „Verissimo“. „Veränderungen sind ein Zeichen der Entwicklung, aber sie sind immer beängstigend, weil es einfacher ist, sich in seinen Gewissheiten zu verankern, als sich selbst zu hinterfragen. Gibt es so etwas wie richtig oder falsch? Ich glaube, dass man Mut haben muss, um auf sein Herz zu hören“, erklärte die 34-Jährige.
Scuccia tritt aus dem Ursulinenorden von der Heiligen Familie aus, um sich weiter der Musik widmen zu können. Die gebürtige Sizilianerin, die streng genommen natürlich keine „Nonne“, sondern eine Ordensschwester gewesen ist, beabsichtige aber nicht, ihren Glaubensweg aufzugeben.
Zum italienischen Star wurde Suor Cristina in „The Voice of Italy“– 2014 siegte sie bei der Castingshow. Es folgten nicht nur ein Album, sondern auch weitere Fernsehengagements. 2019 nahm sie bei „Ballando con le Stelle“, der italienischen Version der „Dancing Stars“teil, wo sie aber schon vor dem Semifi
nale ausschied. Dazu spielte sie in einer italienischen „Sister Act“-Produktion mit. Die erste Single, die sie herausbrachte, war amüsanterweise ein Cover von Madonnas „Like a Virgin“.
Schon einige singende Geistliche brachten es zu Popularität: Man denke nur an den Vorarlberger Pfarrer
Franz Brei (54), der sehr er
folgreich volkstümlichen Schlager interpretierte. Weltweit berühmt wurde die 1985 verstorbene Belgierin Jeannine Deckers, die als Soeur Sourire („Schwester des Lächelns“) 1963 einen Nummer-eins-Hit („Dominique“) in den USA verbuchen konnte und deren Leben sogar von Hollywood verfilmt worden ist.