Wie fest sitzt Rendi-Wagner im Sattel?
Unter den SPÖ-Landesparteiobleuten herrscht darüber Meinungsvielfalt.
Mit der Ansage „Ich werde Spitzenkandidatin bei der nächsten Nationalratswahl“versuchte SPÖ-Obfrau Pamela Rendi-Wagner am Mittwoch in Interviews in Privatsendern die Führungsdebatte abzudrehen, die seit einer im Umfeld von Hans Peter Doskozil beauftragten Umfrage neu aufgeflammt ist. Die Umfrage sieht ihn als erfolgreicheren Spitzenkandidaten. Um das zu werden, müsste er auf einem Sonderparteitag gewählt werden. Dafür bräuchte es die Initiative von mindestens fünf Landesparteichefs. Unter denen ergibt sich aber ein gemischtes Bild. Die eine Gruppe weicht der Frage aus: Dazu gehört der steirische SPÖ-Chef Anton Lang, der Geschlossenheit einmahnt: „Wir befinden uns inmitten einer beispiellosen Krise. Jegliche Personaldiskussionen sind daher entbehrlich und gehören in die dafür zuständigen Gremien.“Auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser vertagt das Thema: „Diese Frage werden wir uns laut Statut vor der Wahl stellen“, sagt er.
Die zweite Gruppe stellt sich klar hinter Rendi-Wagner: „Auf die Frage nach der nächsten
Spitzenkandidatin gibt es eine ganz klar Antwort: Pamela Rendi-Wagner“, sagt die Vorarlberger SPÖ-Vorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger. Der oberösterreichische SPÖ-Chef Michael Lindner ist „wirklich sauer und völlig entnervt“vom Alleingang der SPÖ Burgenland. Offene Unterstützung bekommt Doskozil hingegen von Salzburgs SPÖ-Chef David Egger: „Hans Peter Doskozil macht einen Topjob“, sagte er in den „Salzburger Nachrichten“und verwies auf den restriktiveren Asyl- und Migrationskurs Doskozils.