Mord an Familie blieb 17 Jahre unentdeckt
von Mutter und Kind aus. Die Identität der Toten ist zunächst unklar. Die einzige Spur ist eine Markierung, die in jenem Bettdeckenüberzug eingenäht war, in dem die Leichenteile eingewickelt waren. Über Medien wird das Bild des Aufnähers mit den Buchstaben „WP 137“veröffentlicht, in der Hoffnung, dass sich jemand findet, der weiß, was es damit auf sich hat.
Tatsächlich meldet sich der Mitarbeiter eines Schülerheims und gibt den entscheidenden Hinweis. Das Heim hätte früher solche Aufnäher verwendet, um die Wäsche den jeweiligen Schülern zuordnen zu können. So kam man auf den inzwischen 56-jährigen Wilhelm P. Die Polizei will ihn vernehmen, doch dafür ist es zu spät. P. hatte sich das Leben genommen, als er in den Nachrichten von dem Leichenfund erfuhr. Der Fernseher läuft noch, als die Beamten P. finden.
Die folgenden Ermittlungen bringen das Verbrechen an einer jungen Mutter und ihrer zwei Kinder zu Tage, die ermordet und brutal aus dem Leben gerissen wurden. Die Leiche des zweiten Kindes wurde zwar nie gefunden, doch die Ermittler sind sich sicher, dass es auch ermordet wurde. 1987 war die 26-jährige Gordana mit ihren zwei kleinen Kindern von Sergehen bien nach Österreich gekommen. Gordana lernte Wilhelm P., einen Bahnarbeiter kennen, bald wurde geheiratet. Doch die Ehe war die Hölle. Wilhelm P. wurde gewalttätig. Mitte 1988 hat er Gordana und ihre beiden Kinder ermordet. Er zerstückelte die Leichen, vergrub sie in der Nähe des Bahnübergangs und lebte bis 2005 weiter, als wäre nichts gewesen. P. ließ sich sogar in Abwesenheit von Gordana scheiden, um ein weiteres Mal heiraten zu können. Richtig gesucht wurde nach Gordana offenbar nie. Einzig die Mutter Gordanas ließ nicht locker. 17 Jahre lang lebte sie mit der Ungewissheit über das Schicksal ihrer Tochter. In dem Podcast erinnert sich Reiter, der ehemalige Mordermittler, zurück an den Fall und gibt traurige Einblicke.