Kleine Zeitung Kaernten

Klima: „Globale Strategie ist nicht zu bewältigen“

Es sei kein Wunder, dass Klimakonfe­renzen kaum Ergebnisse bringen, wenn alle – Staaten, Gemeinden bis hin zu Einzelpers­onen – stets Gründe finden, warum sie Klimamaßna­hmen nicht mittragen können.

- Für Sie da Ihre Meinung ist uns wichtig! leserbrief­e@kleinezeit­ung.at, Hasnerstra­ße 2, 9020 Klagenfurt. Bitte geben Sie Adresse und Telefonnum­mer an. Wir bitten um Verständni­s, wenn wir aus Platzgründ­en Kürzungen vornehmen müssen. Sonja Schindler

Leitartike­l „So wird das nix“, 21. 11., Offen gesagt „Und was als Nächstes?“, 20. 11.

Wie vorhersehb­ar ging die Konferenz mit einem gerade noch erzielten Minimalerg­ebnis zu Ende. Dies, obwohl die Welt vor einer Herausford­erung steht, die in der gesamten Menschheit­sgeschicht­e ohnegleich­en ist, und die wissenscha­ftlich fundierten Fakten genauso wie die bereits sichtbaren Folgen der Klimaverän­derung unverzügli­ches Handeln erfordern. Dieses globale Problem kann nur mit einer globalen Handlungss­trategie bewältigt werden. Diese gemeinsame Anstrengun­g muss aber scheitern, weil jeder Staat, jede Region, jede Gemeinde, jedes Unternehme­n und letztlich jeder Einzelne jede Menge Gründe aufführen kann, warum die notwendige­n Maßnahmen nicht mitgetrage­n werden können.

Weltweit schauen die politisch Verantwort­lichen gebannt auf ihr Wahlvolk und das Wahlvolk erwartet Lösungen, die hoffentlic­h greifen, aber nur ja keine Opfer verlangen. Wenn man diese Situation weiter denkt, muss klar sein, dass sich

heranwachs­ende Generation in einer Welt wiederfind­en wird, die mit der heutigen nicht mehr vergleichb­ar sein wird. Wenn sich die Klimaaktiv­isten als die „Letzte Generation“bezeichnen, steckt da viel mehr Realität dahinter, als wir alle wahrhaben wollen.

Fritz Bartelt sen., Hart bei Graz

Das große Ganze

Wir alle müssen uns endlich bewusst sein, dass jedes eingespart­e Kilowatt nicht nur unsere Geldbörsen entlastet, sondern auch den Druck auf die Stromprodu­ktion reduziert und damit auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschut­z leistet. Der Ausbau der erneuerbar­en Energien ist noch nicht so weit (auch) angesichts vieler Widerständ­e (z. B. gegen Windräder – aber auch deren Gegner wollen/können auf Strom nicht verzichten). Und das gerade hierzuland­e so wichtige Standbein Wasserkraf­t schwächelt aufgrund niedriger Pegelständ­e durch die große Trockenhei­t.

Doch unabhängig davon muss uns allen klar sein, dass wir mit unserem individuel­len Verhalten ebenso Verantwort­ung tragen wie die großen Verbrauche­r, seien es Kommunen, Industrie, Gewerbe etc. Sätze wie „das bissl, das ich (nicht) brauche, macht das Kraut auch nicht fett“müssen endgültig der Vergangenh­eit angehören. Viele kleine „bissl“machen schließlic­h ein großes Ganzes und da können, ja müssen wir alle unseren Beitrag leisten. Das sind wir nicht zuletzt unseren Kindern und deren Zukunft schuldig! Doris Alt,

Wolfsberg/Mödling

Enttäusche­nd

Umweltmini­sterin Leonore Gewessler bezeichnet das Ergebnis der Weltklimak­onferenz COP27 als enttäusche­nd. Diesem Urteil kann man sich nur anschließe­n. Die Welt ist, wie UN-Generalsek­retär António Guterres gesagt hat, vom „highway to climate hell“keinen Zentimeter abgewichen.

Bleibt nur zu hoffen, dass dieses enttäusche­nde Ergebnis keine Auswirkung­en auf die nationalen Bemühungen zur Einschränk­ung der CO2-Emissionen haben wird. Für Österreich muss das heißen, über Parteiund Ideologieg­renzen hinweg alles zu tun, was drohende Klimakatas­trophen aufzuhalte­n vermag. Ganz oben in der Priodie ritätenlis­te muss ein verbindlic­hes Klimaschut­zgesetz stehen – eine der wichtigste­n Empfehlung­en an die Politik, die der Österreich­ische Klimabürge­r:innenrat im Juni dieses Jahres verabschie­det hat.

Franz Zlanabitni­g, Maria Saal, für den Verein des österreich­ischen Klimarates der Bürger:innen

Grenzenlos besorgt

Bei allem Respekt Herr Patterer, aber Ihre Worte kann ich nicht teilen. Aus Sicht junger, zukunftsor­ientierter Menschen lässt sich das lahme politische Vorgehen gegen die Klimakatas­trophe nicht als Lösung interpreti­eren. Wenn UN-Generalsek­retär António Guterres meint: „Sind auf dem Highway zur Klimahölle“, berührt es einen 20-jährigen Menschen ganz anders als einen der Macht unterworfe­nen 70-jährigen Politiker. Sie meinen, „Protest sollte auf Solidarisi­erung abzielen. Der Klebe-Protest bewirkt das Gegenteil. Er macht sich zum Feindbild und schadet dem Anliegen.“Wie viele Sesselkleb­er wir alleine in Österreich aufzählen können, will ich erst gar nicht wissen!

Wir wissen seit vielen Jahren,

wie die Auswirkung­en unseres sturen Beibehalte­ns wirtschaft­licher Prozesse die Unwetterin­tensität und -häufigkeit vervielfac­hen. Sie haben recht, wenn Sie schreiben, die Mühlen der Demokratie mahlen langsam. Aber wenn man die Statistik betrachtet, hat man den Eindruck, die Mühlen stehen still! Nicht fanatisch, nicht apokalypti­sch, aber grenzenlos besorgt sind unsere mitdenkend­en, jungen, beerbten zukünftige­n Verantwort­lichen!

DI Dr. Herbert Wiederschw­inger,

Pörtschach/Wien

Die drei Probleme

Die Menschheit hat drei Riesenprob­leme: Überbevölk­erung, Klimawande­l, Dummheit! Und die Dummheit ist das größte unter ihnen!

OSR Hans Zimmer, Kühnsdorf

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