Klima: „Globale Strategie ist nicht zu bewältigen“
Es sei kein Wunder, dass Klimakonferenzen kaum Ergebnisse bringen, wenn alle – Staaten, Gemeinden bis hin zu Einzelpersonen – stets Gründe finden, warum sie Klimamaßnahmen nicht mittragen können.
Leitartikel „So wird das nix“, 21. 11., Offen gesagt „Und was als Nächstes?“, 20. 11.
Wie vorhersehbar ging die Konferenz mit einem gerade noch erzielten Minimalergebnis zu Ende. Dies, obwohl die Welt vor einer Herausforderung steht, die in der gesamten Menschheitsgeschichte ohnegleichen ist, und die wissenschaftlich fundierten Fakten genauso wie die bereits sichtbaren Folgen der Klimaveränderung unverzügliches Handeln erfordern. Dieses globale Problem kann nur mit einer globalen Handlungsstrategie bewältigt werden. Diese gemeinsame Anstrengung muss aber scheitern, weil jeder Staat, jede Region, jede Gemeinde, jedes Unternehmen und letztlich jeder Einzelne jede Menge Gründe aufführen kann, warum die notwendigen Maßnahmen nicht mitgetragen werden können.
Weltweit schauen die politisch Verantwortlichen gebannt auf ihr Wahlvolk und das Wahlvolk erwartet Lösungen, die hoffentlich greifen, aber nur ja keine Opfer verlangen. Wenn man diese Situation weiter denkt, muss klar sein, dass sich
heranwachsende Generation in einer Welt wiederfinden wird, die mit der heutigen nicht mehr vergleichbar sein wird. Wenn sich die Klimaaktivisten als die „Letzte Generation“bezeichnen, steckt da viel mehr Realität dahinter, als wir alle wahrhaben wollen.
Fritz Bartelt sen., Hart bei Graz
Das große Ganze
Wir alle müssen uns endlich bewusst sein, dass jedes eingesparte Kilowatt nicht nur unsere Geldbörsen entlastet, sondern auch den Druck auf die Stromproduktion reduziert und damit auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist noch nicht so weit (auch) angesichts vieler Widerstände (z. B. gegen Windräder – aber auch deren Gegner wollen/können auf Strom nicht verzichten). Und das gerade hierzulande so wichtige Standbein Wasserkraft schwächelt aufgrund niedriger Pegelstände durch die große Trockenheit.
Doch unabhängig davon muss uns allen klar sein, dass wir mit unserem individuellen Verhalten ebenso Verantwortung tragen wie die großen Verbraucher, seien es Kommunen, Industrie, Gewerbe etc. Sätze wie „das bissl, das ich (nicht) brauche, macht das Kraut auch nicht fett“müssen endgültig der Vergangenheit angehören. Viele kleine „bissl“machen schließlich ein großes Ganzes und da können, ja müssen wir alle unseren Beitrag leisten. Das sind wir nicht zuletzt unseren Kindern und deren Zukunft schuldig! Doris Alt,
Wolfsberg/Mödling
Enttäuschend
Umweltministerin Leonore Gewessler bezeichnet das Ergebnis der Weltklimakonferenz COP27 als enttäuschend. Diesem Urteil kann man sich nur anschließen. Die Welt ist, wie UN-Generalsekretär António Guterres gesagt hat, vom „highway to climate hell“keinen Zentimeter abgewichen.
Bleibt nur zu hoffen, dass dieses enttäuschende Ergebnis keine Auswirkungen auf die nationalen Bemühungen zur Einschränkung der CO2-Emissionen haben wird. Für Österreich muss das heißen, über Parteiund Ideologiegrenzen hinweg alles zu tun, was drohende Klimakatastrophen aufzuhalten vermag. Ganz oben in der Priodie ritätenliste muss ein verbindliches Klimaschutzgesetz stehen – eine der wichtigsten Empfehlungen an die Politik, die der Österreichische Klimabürger:innenrat im Juni dieses Jahres verabschiedet hat.
Franz Zlanabitnig, Maria Saal, für den Verein des österreichischen Klimarates der Bürger:innen
Grenzenlos besorgt
Bei allem Respekt Herr Patterer, aber Ihre Worte kann ich nicht teilen. Aus Sicht junger, zukunftsorientierter Menschen lässt sich das lahme politische Vorgehen gegen die Klimakatastrophe nicht als Lösung interpretieren. Wenn UN-Generalsekretär António Guterres meint: „Sind auf dem Highway zur Klimahölle“, berührt es einen 20-jährigen Menschen ganz anders als einen der Macht unterworfenen 70-jährigen Politiker. Sie meinen, „Protest sollte auf Solidarisierung abzielen. Der Klebe-Protest bewirkt das Gegenteil. Er macht sich zum Feindbild und schadet dem Anliegen.“Wie viele Sesselkleber wir alleine in Österreich aufzählen können, will ich erst gar nicht wissen!
Wir wissen seit vielen Jahren,
wie die Auswirkungen unseres sturen Beibehaltens wirtschaftlicher Prozesse die Unwetterintensität und -häufigkeit vervielfachen. Sie haben recht, wenn Sie schreiben, die Mühlen der Demokratie mahlen langsam. Aber wenn man die Statistik betrachtet, hat man den Eindruck, die Mühlen stehen still! Nicht fanatisch, nicht apokalyptisch, aber grenzenlos besorgt sind unsere mitdenkenden, jungen, beerbten zukünftigen Verantwortlichen!
DI Dr. Herbert Wiederschwinger,
Pörtschach/Wien
Die drei Probleme
Die Menschheit hat drei Riesenprobleme: Überbevölkerung, Klimawandel, Dummheit! Und die Dummheit ist das größte unter ihnen!
OSR Hans Zimmer, Kühnsdorf