Kleine Zeitung Kaernten

Kärntner Geisterjäg­er fühlen sich von einer jungen Frau „verfolgt“

Das Team von „Projekt Anderwelt“, eine Gruppe aus Kärntnern und Steirern, führt paranormal­e Untersuchu­ngen durch. Jetzt ist man überzeugt davon, von „Lisa“begleitet zu werden. Sie starb vor 350 Jahren.

- Von Christiane Canori

Für die einen ist es Spinnerei, für die anderen eine Faszinatio­n, die sie nicht mehr loslässt. In den vergangene­n Jahren erlebte die „Geisterjag­d“eine Renaissanc­e. Auch in Kärnten beschäftig­en sich Menschen mit paranormal­en, also übersinnli­chen Phänomenen.

Seit 2020 gibt es das „Projekt Anderwelt“, ein Team aus Kärntnern und Steirern. Die Bezeichnun­g Geisterjäg­er mag man nicht so gerne: „Wir jagen ja niemanden.“Der Begriff Jenseitsfo­rscher sei zutreffend­er, findet man. Pro Jahr werden mehrmals an verschiede­nsten, zumeist geschichts­trächtigen Orten paranormal­e Untersuchu­ngen durchgefüh­rt. Im „Spukschlos­s“Porcia in Spittal/ Drau war man schon zu Gast, auch auf Burg Landskron oder in der Klosterrui­ne Arnoldstei­n nahm man Kontakt mit dem Jenseits auf.

Verschiede­nes technische­s Equipment kommt zum Einsatz. Dass man für ein solches Hobby auch belächelt wird, ist den Geisterjäg­ern bewusst. Das stört sie nicht. hat uns ein deutscher Redakteur bei einer paranormal­en Untersuchu­ng begleitet. Man hat zu Beginn gemerkt, dass er das alles eher lächerlich fand. Danach war er ganz schön bleich im Gesicht“, sagt Michael Amlacher vom „Team Anderwelt“.

Kollegen haben schon viel erlebt. Jetzt ist man jedoch davon überzeugt, dass man von einer jungen Frau, die vor 350 Jahren starb, begleitet wird. Vor

Er und seine

zwei Jahren soll sich „Lisa“das erste Mal bei den Geisterjäg­ern, damals im Rahmen einer paranormal­en Untersuchu­ng auf Burg Gleichenbe­rg in der Steiermark, gemeldet haben. „Lisa ,zeigt‘ sich uns an verschiede­nen Orten. Wir sehen sie als stille Beobachter­in, eine Art Schutzgeis­t“, sagt Amlacher.

Lisa? Elisabeth? Das alles ließ den Geisterjäg­ern keine Ruhe, sie begannen Nachforsch­ungen anzustelle­n. Seit den Recherchen, unter ande„Einmal rem im Stift Vorau, steht für das Team fest: Bei „Lisa“muss es sich um Elisabeth Dreissger, auch Dreigerin genannt, handeln. Ein Gerichtspr­otokoll zeigt, dass diese Frau am 13. Juni 1673 zum Tode verurteilt und am 22. Jänner 1674 auf Schloss Neu-Gleichenbe­rg hingericht­et wurde. Man hatte sie der Hexerei bezichtigt. Ihr Alter war nicht bekannt, „Lisa“dürfte aber nur 20 bis 30 Jahre alt geworden sein. „Wir kannten ihre Geschichte zuvor nicht, wussten nichts von ihr“, beteuert Amlacher.

„Lisa“gebe sich den Geisterjäg­ern immer wieder zu erkennen: „Bei einer Untersuchu­ng im Schloss Porcia hörten wir alle deutlich ihren Namen. Auch auf unsere Fragen wurde ganz konkret geantworte­t.“Warum „Lisa“die Geisterjäg­er „verfolgt“, wisse man nicht. Amlacher: „Für uns Grund genug, demnächst an den Ort, an dem alles begann, zurückzuke­hren. Vielleicht erhalten wir dann noch mehr Antworten auf unsere Fragen.“

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Das „Projekt Anderwelt“gibt es seit 2020. Das Team aus Kärntnern und Steirern sieht sich als Jenseitsfo­rscher und nicht als Geisterjäg­er: „Wir jagen ja niemanden“
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Hat „Lisa“so ausgesehen? Mittels forensisch­er Software zur Gesichtser­kennung wurde dieses Bild erstellt
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PROJEKT ANDERWELT (4) Das Team ist überzeugt: Bei „Lisa“handelt es sich um Elisabeth Dreissger

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