Kärntner Geisterjäger fühlen sich von einer jungen Frau „verfolgt“
Das Team von „Projekt Anderwelt“, eine Gruppe aus Kärntnern und Steirern, führt paranormale Untersuchungen durch. Jetzt ist man überzeugt davon, von „Lisa“begleitet zu werden. Sie starb vor 350 Jahren.
Für die einen ist es Spinnerei, für die anderen eine Faszination, die sie nicht mehr loslässt. In den vergangenen Jahren erlebte die „Geisterjagd“eine Renaissance. Auch in Kärnten beschäftigen sich Menschen mit paranormalen, also übersinnlichen Phänomenen.
Seit 2020 gibt es das „Projekt Anderwelt“, ein Team aus Kärntnern und Steirern. Die Bezeichnung Geisterjäger mag man nicht so gerne: „Wir jagen ja niemanden.“Der Begriff Jenseitsforscher sei zutreffender, findet man. Pro Jahr werden mehrmals an verschiedensten, zumeist geschichtsträchtigen Orten paranormale Untersuchungen durchgeführt. Im „Spukschloss“Porcia in Spittal/ Drau war man schon zu Gast, auch auf Burg Landskron oder in der Klosterruine Arnoldstein nahm man Kontakt mit dem Jenseits auf.
Verschiedenes technisches Equipment kommt zum Einsatz. Dass man für ein solches Hobby auch belächelt wird, ist den Geisterjägern bewusst. Das stört sie nicht. hat uns ein deutscher Redakteur bei einer paranormalen Untersuchung begleitet. Man hat zu Beginn gemerkt, dass er das alles eher lächerlich fand. Danach war er ganz schön bleich im Gesicht“, sagt Michael Amlacher vom „Team Anderwelt“.
Kollegen haben schon viel erlebt. Jetzt ist man jedoch davon überzeugt, dass man von einer jungen Frau, die vor 350 Jahren starb, begleitet wird. Vor
Er und seine
zwei Jahren soll sich „Lisa“das erste Mal bei den Geisterjägern, damals im Rahmen einer paranormalen Untersuchung auf Burg Gleichenberg in der Steiermark, gemeldet haben. „Lisa ,zeigt‘ sich uns an verschiedenen Orten. Wir sehen sie als stille Beobachterin, eine Art Schutzgeist“, sagt Amlacher.
Lisa? Elisabeth? Das alles ließ den Geisterjägern keine Ruhe, sie begannen Nachforschungen anzustellen. Seit den Recherchen, unter ande„Einmal rem im Stift Vorau, steht für das Team fest: Bei „Lisa“muss es sich um Elisabeth Dreissger, auch Dreigerin genannt, handeln. Ein Gerichtsprotokoll zeigt, dass diese Frau am 13. Juni 1673 zum Tode verurteilt und am 22. Jänner 1674 auf Schloss Neu-Gleichenberg hingerichtet wurde. Man hatte sie der Hexerei bezichtigt. Ihr Alter war nicht bekannt, „Lisa“dürfte aber nur 20 bis 30 Jahre alt geworden sein. „Wir kannten ihre Geschichte zuvor nicht, wussten nichts von ihr“, beteuert Amlacher.
„Lisa“gebe sich den Geisterjägern immer wieder zu erkennen: „Bei einer Untersuchung im Schloss Porcia hörten wir alle deutlich ihren Namen. Auch auf unsere Fragen wurde ganz konkret geantwortet.“Warum „Lisa“die Geisterjäger „verfolgt“, wisse man nicht. Amlacher: „Für uns Grund genug, demnächst an den Ort, an dem alles begann, zurückzukehren. Vielleicht erhalten wir dann noch mehr Antworten auf unsere Fragen.“