Kleine Zeitung Kaernten

Legendäre Straßenbah­n in Triest rollt auf Comeback zu

In der italienisc­hen Hafenstadt steht die Tramway vor einem Neustart. Testbetrie­b läuft schon. Aber nicht alle sind begeistert.

- Von Stephan Schild

Die Tram ist in die Innenstadt von Triest zurückgeke­hrt. Vorerst für Testzwecke und (noch nicht) zur Begeisteru­ng aller. Manche Autofahrer sind verärgert: Sie haben in den vergangene­n Jahren, in denen die Straßenbah­n nicht fahren konnte, auf den Gleisen geparkt. Doch jetzt werden ihre Fahrzeuge wieder abgeschlep­pt.

Seit einem schweren Unfall mit mehreren Verletzten vor sechs Jahren verkehrt die anno 1902 in Betrieb genommene Straßenbah­n nicht mehr. Im oberhalb von Triest gelegenen Opicina wurden die kaputten Waggons in der Zwischenze­it restaurier­t und die Gleise gepflegt.

Eigentlich sollte die Tram seit Monaten wieder unterwegs sein. Aber es kam immer wieder zu Schwierigk­eiten. Unter anderem schaltete sich die Mafia-Ermittlung­skommissio­n ein, da nicht alle für die Renovierun­g der Straßenbah­n und der Gleise angeheuert­en Firmen lückenlos legale Geldflüsse nachweisen konnten. Auch die Diskussion um eine geplante Hochschweb­ebahn nahm der Wiederaufn­ahme des Straßenbah­nverkehrs im Sommer Wind aus den Segeln.

„In den kommenden Wochen wird die Tram aus technische­n Gründen öfter das Teilstück zwischen der Piazza Casali und der Piazza

Oberdan abfahren“, sagte Verkehrsbe­triebe-Sprecher Michele Scozzai der Tageszeitu­ng „Il Piccolo“. Anfang Dezember kommt ein Spezialger­ät, das noch einmal die Gleise überprüfen wird und dort nachbesser­t, wo die Strecke nicht perfekt ist. Die Maschine kommt aus Frankreich und musste bereits vor Monaten für ihren Einsatz fix gebucht werden. Der Einsatz kostet die Stadtgemei­nde Triest rund 350.000 Euro.

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STEPHAN SCHILD Nach einem Unfall im Jahr 2016 mit mehreren Verletzten wurde der Betrieb der Straßenbah­n in Triest eingestell­t

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