Legendäre Straßenbahn in Triest rollt auf Comeback zu
In der italienischen Hafenstadt steht die Tramway vor einem Neustart. Testbetrieb läuft schon. Aber nicht alle sind begeistert.
Die Tram ist in die Innenstadt von Triest zurückgekehrt. Vorerst für Testzwecke und (noch nicht) zur Begeisterung aller. Manche Autofahrer sind verärgert: Sie haben in den vergangenen Jahren, in denen die Straßenbahn nicht fahren konnte, auf den Gleisen geparkt. Doch jetzt werden ihre Fahrzeuge wieder abgeschleppt.
Seit einem schweren Unfall mit mehreren Verletzten vor sechs Jahren verkehrt die anno 1902 in Betrieb genommene Straßenbahn nicht mehr. Im oberhalb von Triest gelegenen Opicina wurden die kaputten Waggons in der Zwischenzeit restauriert und die Gleise gepflegt.
Eigentlich sollte die Tram seit Monaten wieder unterwegs sein. Aber es kam immer wieder zu Schwierigkeiten. Unter anderem schaltete sich die Mafia-Ermittlungskommission ein, da nicht alle für die Renovierung der Straßenbahn und der Gleise angeheuerten Firmen lückenlos legale Geldflüsse nachweisen konnten. Auch die Diskussion um eine geplante Hochschwebebahn nahm der Wiederaufnahme des Straßenbahnverkehrs im Sommer Wind aus den Segeln.
„In den kommenden Wochen wird die Tram aus technischen Gründen öfter das Teilstück zwischen der Piazza Casali und der Piazza
Oberdan abfahren“, sagte Verkehrsbetriebe-Sprecher Michele Scozzai der Tageszeitung „Il Piccolo“. Anfang Dezember kommt ein Spezialgerät, das noch einmal die Gleise überprüfen wird und dort nachbessert, wo die Strecke nicht perfekt ist. Die Maschine kommt aus Frankreich und musste bereits vor Monaten für ihren Einsatz fix gebucht werden. Der Einsatz kostet die Stadtgemeinde Triest rund 350.000 Euro.