Kleine Zeitung Kaernten

Der WM-Fluch endete so, wie er begann

Kylian Mbappe traf für Frankreich beim 2:1-Sieg gegen Dänemark doppelt und hat den amtierende­n Weltmeiste­r somit in die K.-o.-Phase befördert. Und damit auch eine 20-jährige Unserie beendet, die jeweils den Weltmeiste­r betraf.

- Von Daniel Jerovsek

Nationalhe­ld Zinedine Zidane war es, der Frankreich mit seinem Doppelpack zum 3:0-Finalerfol­g bei der Weltmeiste­rschaft 1998 im eigenen Land gegen Brasilien führte. So groß die Freude damals war, so ernüchtern­d war für die Franzosen die Endrunde 2002 in Japan und Südkorea. Als amtierende­r Weltmeiste­r scheiterte man bereits in der Gruppenpha­se und es sollte mit Ausnahme von Brasilien (2002) allen folgenden Weltmeiste­rn gleich ergehen. Der „Fluch des Weltmeiste­rs“traf auch Italien, Spanien und Deutschlan­d. Weil Frankreich 2018 wieder Weltmeiste­r wurde, befürchtet­e man heuer in Katar Ähnliches. Aber: Der oft zitierte Fluch, er ist Geschichte. Was damals mit Zidanes Doppelpack begann, endete am Samstagnac­hmittag mit zwei Toren von Kylian Mbappe.

Frankreich besiegte Dänemark im zweiten Gruppenspi­el dieser WM 2:1, eben dank zweier Tore des PSG-Stars (61., 86.) und steht damit fix im Achtelfina­le. Im Stadion 974 hatten die Franzosen von Beginn an mehr vom Spiel, zeigten sich domi

Bei einem Kopfball von Raphael Varane zeichnete sich Dänemarks Schlussman­n Kasper Schmeichel aus (21.). Weitere Chancen durch Antoine Griezmann und Mbappe blieben ungenützt, die Dänen kamen selbst kaum zu Möglichkei­ten.

Nach Seitenwech­sel war es dann so weit: Mbappe spielte auf Theo Hernandez, der legte zurück auf den Angreifer und der 23-Jährige stellte auf 1:0.

plötzlich agierte Dänemark mutiger. In der 68. Minute sorgte Andreas Christense­n per Kopf für den Ausgleich, Mikkel Damsgaard fand wenig später in Hugo Lloris seinen Meister. Und dann hatte Mbappe seinen nächsten großen Auftritt.

Mit dem Oberschenk­el drückte er den Ball nach einer Vorlage von Griezmann über die Linie zum 2:1-Endstand. In den jüngsten zwölf Länderspie­len hat Mbapnant. pe 14 Tore erzielt – und mit den beiden Treffern gegen die Nordeuropä­er den „Weltmeiste­r-Fluch“offiziell beendet. Insgesamt waren es seine Teamtore 30 und 31, damit ist er mit Zinedine Zidane gleichgezo­gen. „Dass wir bereits fix für das Achtelfina­le qualifizie­rt sind, bringt Ruhe. Wir haben auch eine sehr hohe Wahrschein­lichkeit, dass wir die Gruppe als Erste beenden, also sind wir in der idealen PositiUnd

on“, sagt Teamchef Didier Deschamps. „Glückwunsc­h an meine Spieler.“

Für Dänemark ist noch nichts verloren. Nach dem 0:0 gegen Tunesien und dem 1:2 gegen Frankreich hält man bei einem Punkt, aufgrund der Tordiffere­nz liegt man aber vor Tunesien. Fakt ist aber auch, dass nur ein Sieg gegen Australien den Achtelfina­leinzug bringt. „Es waren gegen Frankreich ganz einfache kleine Dinge wieder

entscheide­nd. Die Ausgangsla­ge ist für uns jetzt klar: Make it or break it. Wir müssen Australien schlagen, das wissen wir. Aber wir sind bereit, und das werden wir am Mittwoch zeigen.“

Die „Socceroos“hatten sich am Samstagvor­mittag gegen Tunesien 1:0 durchgeset­zt (siehe unten). 2006 erreichten die Australier das Achtelfina­le, Dänemark schaffte es 1998 gar bis ins Viertelfin­ale.

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APA Kylian Mbappe erzielte gegen Dänemark einen Doppelpack

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