Gut-Behrami wieder top im Riesenslalom
Erster Sieg für Schweizerin im Riesenslalom seit sechs Jahren – Liensberger Fünfte.
Zum bereits 35. Mal in ihrer Karriere gewann die Schweizerin Lara Gut-Behrami ein Weltcuprennen. Im ersten Saisonriesentorlauf in Killington (USA) war sie zum fünften Mal in dieser Disziplin erfolgreich – allerdings zum ersten Mal seit mehr als sechs Jahren, seit Sölden 2016. Die 31-jährige Gesamtweltcupsiegerin von 2015/16 setzte sich in Killington sieben Hundertstel vor Marta Bassino (ITA) und zwei Zehntel vor der Halbzeitführenden Sara Hector (SWE) durch. Hector und die Halbzeit-Zweite Ragnhild Mowinckel wurden in der Entscheidung durch starken Wind im oberen Teil beeinträchtigt.
Für das ÖSV-Team gab es angesichts des Startverzichts von Stephanie Brunner wegen noch nicht ausgeheilter Knieverletzung ein passables Resultat durch Katharina Liensberger. Die Vorarlbergerin wurde hinter Petra Vlhova Fünfte und war damit auch im dritten Saisonrennen (nach den Slalomrängen elf und acht in Levi) die beste Österreicherin. „Ich freue mich riesig. Dass ich es im Riesenslalom so zeigen konnte, stimmt mich positiv und gibt Vertrauen.“
Ramona Siebenhofer wurde unmittelbar vor Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin Zwölfte, vergab aber bei der Einfahrt in den Zielhang, wo sie noch acht Zehntel verlor, eine viel bessere Platzierung. „Ich könnte mich ärgern. Aber wenn man attackiert, dann passiert so etwas. Hauptsache ist, dass das Gefühl passt und ich halbwegs dabei bin“, sagte die 31-jährige Steirerin.
Eine Geschichte des Rennens schrieb Lara Colturi. Die gerade 16 Jahre alt gewordene Tochter von Daniela Ceccarelli, Super-G-Olympiasiegerin von 2002, die im Nachwuchs alles in Grund und Boden gefahren war, holte mit Rang 17 mit Startnummer 58 ihre ersten Weltcuppunkte. Im Sommer hatte Colturi den italienischen Skiverband verlassen, weil die Eltern Ceccarelli und Alessandro Colturi (ebenfalls Ex-Rennfahrer) die Tochter im Privatteam betreuen wollten, was der Verband aber nicht zuließ. Colturi wechselte also zum albanischen Skiverband, der jetzt wohl die Lorbeeren einfahren wird.
Heute folgt in Killington der bereits dritte Saison-Slalom.
Als Aleksander Aamodt Kilde im Ziel von Lake Louise abschwang, riss er die Arme in die Höhe und jubelte. Und das, obwohl er mit Nummer sechs nach der neuen Startreihenfolge der Erste der Favoriten war. Es mag am großen Vorsprung gelegen haben, den er auf den bis dahin führenden Thomas Dreßen gehabt hat, es mag aber auch das Bewusstsein gewesen sein, dass ihm wirklich eine sehr gute Fahrt ausgekommen ist.
Das Gefühl sollte den Norweger nicht täuschen. Denn Fahrer um Fahrer biss sich an seiner Zeit die Zähne aus. Und letztlich sollte es für den 30-Jährigen, der davor noch nie in Lake Louise auf dem Podest gestanden war, tatsächlich klappen: Der Abfahrts-Weltcupsieger der Vorsaison begann auch die neue gleich mit einem Sieg, wenn letztlich auch nur hauchdünn: Denn hinter ihm feierte