Ihre Stimme ist ihr Instrument
Die Klagenfurter Jazz-Sängerin Ali Gaggl (63) präsentiert ihre neue CD mit drei Konzerten in Kärnten.
Das längst verblichene Jazzfestival von Velden war die Initialzündung: „Ich war fasziniert von dieser Musik, wusste, das will ich machen“, erinnert sich Ali Gaggl, die als junge Geschichteund Philosophie-Studentin in Klagenfurt (mit einer Ausbildung in klassischem Klavier am Konservatorium) erstmals mit Jazz in Berührung kam.
Nun, mit 63, liegt eine internationale Karriere hinter ihr vom Jazz-Festival im kanadischen Montreal mit dem Trompeter Kenny Wheeler über ein Konzert im New Yorker Dizzy’s Club, eine Tournee durch Mexiko oder vor wenigen Wochen mit drei Auftritten in Großbritannien.
Zahlreiche langjährige Musikerfreunde sind auf dem Album zu hören, das sich die Kärntner Vokalistin zu ihrem 60. Geburtstag schenken wollte. Wegen der Pandemie-Jahre wird es erst jetzt mit drei Konzerten in Kärnten (siehe Info) und weiteren Auftritten kommendes Jahr im Wiener JazzClub Porgy and Bess präsen
tiert. Mit dabei sind der Kärntner Drummer Emil Kriˇstof, den sie seit ihren Uni-Zeiten kennt, und mit dem sie in einer ersten Band spielte. Aber auch Wolfgang Puschnig, der inzwischen verstorbene Uli Scherer, Primus Sitter, Karl Sayer und Heribert Kohlich sind musikalische Langzeit-Weggefährten. Nicht zu vergessen der oberösterreichische Saxophonist Christian Maurer, Mitbegründer des „Upper Austrian Jazz Orchestra“, mit dem Ali Gaggl als Frontfrau zahlreiche Auftritte und Tourneen bestritt. Adie
Piece of Art“nennt sich
Song-Sammlung, zu der Gaggl die Texte selbst geschrieben und auch einige Kompositionen beigesteuert hat. Dabei versteht sich die Kärntnerin gar nicht vorrangig
als Song-Sängerin. Ihr Zugang zum Singen ist ein experimenteller. Das erkannte am Konservatorium schon ihr Lehrer Erich Kleinschuster, der sie in die Bläserklasse steckte und aufforderte, ihre Stimme als Instrument zu nutzen. „Ich brauchte einen eigenen Weg“, erinnert sich die Musikerin (die auch Dressurreiterin war) an die sich neu eröffnenden Perspektiven. ittlerweile unterrichtet sie selbst „mit Leidenschaft und Empathie“seit 30 Jahren am BORG und an der Musikschule Wolfsberg sowie bei diversen Workshops. „Weitergeben, was ich gelernt habe“, ist der sympathischen Künstlerin wichtig – die nun mit ihrem jüngsten „KunstStück“aufhorchen lässt.
M