Mit PrEP gegen HIV-Infektionen
Österreichische Aids Gesellschaft fordert besseren Zugang zu PrEP-Medikamenten.
Teil des WHO-Maßnahmenbündels, um HIV-Infektionen zu vermeiden, sind PrEPMedikamente. Diese Prä-Expositions-Prophylaxe – kurz PrEP genannt – ist Gegenstand einer Forderung der Österreichischen Aids Gesellschaft. Denn der Zugang zu diesen Tabletten, die von HIV-negativen Personen vorbeugend eingenommen werden können, ist in Österreich gar nicht so einfach. Zum einen gibt es regional große Unterschiede bei Ärztinnen und Ärzten, die Expertise in diesem Bereich haben. Zum anderen werden die Kosten für diese Präparate nicht von den Kassen übernommen. Diese liegen monatlich bei etwa 60 Euro. Die Österreichische Aids Gesellschaft fordert nun einen flächendeckenden und kostenfreien Zugang zu PrEP-Medikamenten und den notwendigen Testungen. Denn hier hat Österreich im Vergleich zu vielen anderen europäischen Staaten Aufholbedarf. In Deutschland werden die Kosten etwa seit 2019 für Personen mit erhöhtem Risiko vom öffentlichen Gesundheitssystem übernommen. Denn PrEP-Medikamente können das Risiko, sich mit HIV zu infizieren, um 99 Prozent senken. „Die PrEP ist sehr effektiv und schützt nicht nur die Person, die sie einnimmt, sondern auch deren Umfeld“, sagt Bernhard Haas, Generalsekretär der Österreichischen Aids Gesellschaft.
Um diesen Schutz gewährleisten zu können, braucht es nicht nur das Medikament. Die Tabletten – künftig auch Zwei-Monats-Spritzen – sind Teil eines Gesamtkonzepts aus Beratung, regelmäßigen Check-ups und medizinischen Tests. Die PreP kann nur eingenommen werden, wenn eine HIV-Infektion ausgeschlossen werden kann. Da PrEP-Medikamente auch Teil einer HIV-Kombinationstherapie sein können, besteht im Falle einer bestehenden Infektion die Gefahr der Resistenzentwicklung. Dies würde eine weitere HIV-Behandlung kompliziert gestalten.