Auch die Sensation half Tunesien nicht mehr
Frankreich verlor mit der B-Elf gegen die Nordafrikaner, die dennoch ausschieden.
Er tat das, was Teamchefs gerne machen, wenn schon alles fixiert ist, auch wenn die Erfahrung lehrt, dass solche Versuche häufig misslingen. Frankreich-Trainer Didier Deschamps gönnte seinen Topstars dennoch für das letzte Gruppenspiel gegen Tunesien eine Pause und das ging daneben. Denn absichtlich verlieren, das will niemand. Lediglich Raphael Varane und Aurelien Tchouameni waren von der Stamm-Startelf übrig geblieben, der Rest saß zunächst auf der Bank.
Diese Form der extremen Rotation wirbelte das französische Mannschaftsgefüge vollkommen durcheinander, die Tunesier bestimmten das Geschehen und trafen schon in der achten Minute, aber das Tor wurde wegen Abseits aberkannt. Die Nordafrikaner ließen sich davon nicht irritieren, spielten munter weiter und kämpften um ihre Chance.
Dies zahlte sich dann alsbald aus. Denn die französischen Reservisten waren auch nach der Pause nicht aus der Reserve zu locken und haben sich damit für den Rest des Turniers weitgehend selbst aus dem Spiel genommen. In der 58. Minute ging Whabi Khazri nach Ballgewinn durch, die Franzosen gewährten ihm freies Geleit und so traf er zum 1:0. Ganz kurz war Tunesien damit im Achtelfinale, doch nur wenig später hatte sich durch das australische Tor gegen Dänemark alles verändert.
Nach einer Stunde hatte Deschamps die Geduld verloren, brachte Kylian Mbappe und Adrien Rabiot, später kamen
dann noch Antoine Griezmann. Das sorgte für ein lebhafteres Finish. Zunächst vergab Kolo Muani eine Ausgleichschance und dann, wenige Sekunden vor Ende der achtminütigen Nachspielzeit, traf Griezmann, doch dieser war zuvor aus dem Abseits gestartet. Tunesien feierte einen Prestigeerfolg, der Aufstieg blieb dem Team versagt.