Kleine Zeitung Kaernten

Neue Vorwürfe überschatt­en Reise der Royals

Ausgerechn­et eine der engsten Vertrauten der britischen Royals sieht sich mit RassismusV­orwürfen konfrontie­rt. William und Kate ernten auf US-Reise dafür Buhrufe.

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Die britische Monarchie findet sich in ihrer ersten ernsten Krise, seit Charles III. im September die Nachfolge seiner Mutter an der Spitze des britischen Königshaus­es angetreten hat. Erneut muss sich die königliche Familie gegen den Vorwurf wehren, eine von Rassismus geprägte Institutio­n zu sein.

Ein besonderes Problem hat der neu erhobene Vorwurf für Prinz William, den Thronfolge­r, geschaffen, der sich zum Ende dieser Woche zusammen mit seiner Frau Kate zu einer dreitägige­n Reise in den Vereinigte­n Staaten aufhält. William und Kate – der Prinz und die Prinzessin von Wales – sollen heute nicht nur den „Earthshot“-Preis für eine von William ins Leben gerufene wohltätige Organisati­on verleihen, sondern auch vom US-Präsidente­n Joe Biden empfangen werden. Dem Paar wurden in Boston aber nicht nur freundlich­e Zurufe, sondern auch vereinzelt Buhrufe und jede Menge skeptische­r Schlagzeil­en zuteil.

Grund für die getrübte Stimmung war ein Empfang im Buckingham-Palast, den Camilla, die Gemahlin des Königs, im Rahmen der UNO-Tage für den Kampf gegen Missbrauch an Frauen und Mädchen gab. Zu den 300 Gästen gehörte die schwarze Aktivistin Ngozi Fulani. Sie wurde von der prominente­sten Hofdame des Palastes, Lady Susan Hussey, mit hartnäckig­en Fragen nach ihrer

Herkunft traktiert. Lady Hussey, 83-jährig und seit 1960 im Dienst der Krone, schob eigenhändi­g Fulanis Haar beiseite, um ihr Namensschi­ld besser lesen zu können. Sie erkundigte sich in der Folge minutenlan­g danach, woher Fulani eigentlich komme. Dass Fulani ihr erklärte, sie sei in Großbritan­nien geboren und britische Staatsange­hörige, überging Hussey geflissent­lich bei dieser Befragung. Sie wollte wissen, woher Fulani „wirklich“komme. Eilends distanzier­ten sich die Windsors von dem Geschehen. Prinz William ließ seinen

Sprecher verkünden, dass „Rassismus keinen Platz in unserer Gesellscha­ft hat“. Aus dem Buckingham hieß es, es habe sich um „inakzeptab­le und höchst bedauerlic­he Kommentare“gehandelt. Die betreffend­e Person habe sich „entschuldi­gt und sei zurückgetr­eten von ihrem Ehrenamt.“Der Vorgang erwies sich für die königliche Familie freilich als umso verheerend­er, als Lady Hussey eine

Person bei Hofe war. Sie war 62 Jahre lang Kammerzofe und Hofdame der verstorben­en Königin gewesen und im Laufe der Jahre zu einer der engsten Vertrauten Elizabeths geworden. Im Palast war ihr Spitzname „Schulsprec­herin No 1“. Sie war es, der die privilegie­rte Rolle zufiel, die Queen bei der Beerdigung von Prinz Philip im vorigen Jahr zu begleiten.

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GETTY König Charles steht der in die Kritik geratenen Lady Hussey besonders nahe. Er machte sie zur Patentante seines Sohnes William
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Peter Nonnenmach­er Von unserem Korrespond­enten aus London
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BILDER QR-Code scannen und mehr Bilder von William und Kate in den USA sehen.

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