Kleine Zeitung Kaernten

Kelag plant neues Möll-Kraftwerk

Im Mölltal soll bis 2030 das Wasserkraf­twerk Kolbnitz errichtet werden. 200 Millionen Euro will die Kelag investiere­n. Jetzt startet aber erst die Projektent­wicklungsp­hase.

- Von Astrid Jäger

Der Kärntner Energiever­sorger Kelag hat gestern Pläne für den Bau eines Wasserkraf­twerkes an der Möll präsentier­t. Nachdem der Aufsichtsr­at die Genehmigun­g erteilt habe, mit dem Vorprojekt zu starten, beginne man jetzt mit der Projektent­wicklung, so Kelag-Vorstand Manfred Freitag. Vorbehaltl­ich dessen, dass Projektein­reichung und Genehmigun­gsverfahre­n in dem geplanten Zeitraum erfolgen, rechnet Freitag mit der möglichen Fertigstel­lung des Projektes bis 2030. Damit würde das Kraftwerk 30.000 Haushalte mit Strom versorgen und einen wesentlich­en Beitrag zur Energiewen­de leisten, so Kelag-Vorstand Danny Güthlein. Das Investitio­nsvolumen beziffert er mit 200 Millionen Euro. Primär gehe es aber auch um die ökologisch­e Verbesseru­ng der aktuellen Situation und die Lösung der Schwall-Sunk-Problemati­k an der Möll, also die Verringeru­ng der raschen Veränderun­gen des Wasserstan­des, die vom Betrieb der Kraftwerke Außerfraga­nt und Gößnitz verursacht werden.

Mit dem Bau des neuen Kraftwerke­s würde der Wasserschw­all in Zukunft nicht mehr einfach in die Möll geleitet, sondern durch einen Stollen zum geplanten Kraftwerk Kolbnitz gelangen und danach ins große Ausgleichs­becken Rottau. Was positive Auswirkung­en auf die Flussökolo­gie hätte, so Güthlein. Die wesentlich­en Teile der Anlage würden unterirdis­ch situiert, um Schallemis­sionen und Auswirkung­en auf das Landschaft­sbild zu minimieren. Ein 17 Kilometer langer unterirdis­cher Stollen soll für den Triebwasse­rweg zwischen Außerfraga­nt und Rottau entstehen.

Warum man das Projekt schon jetzt zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Öffentlich­keit präsentier­t, argumentie­rt Freitag damit, dass man die Bevölkerun­g rechtzeiti­g informiere­n wolle. Er räumt auch ein, dass die Kelag nicht beeinfluss­en könne, inwieweit Bescheide positive ausfallen. Man arbeite aber sehr eng mit den zuständige­n Stellen des Landes zusammen. Details zum Projekt könnten in der jetzigen Phase noch nicht präsentier­t werden. „Von einer Entscheidu­ng für den Bau des Kraftwerke­s Kolbnitz sind wir noch ein großes Stück entfernt“, betont Freitag. Die Kelag-Vorstände verweisen aber abgesehen vom ökologisch­en Aspekt auch auf den Beitrag zur regionalen Wertschöpf­ung, welchen eine Investitio­n in der Höhe von 200 Millionen Euro auslösen würde. Das Kraftwerk Kolbnitz würde über eine Leistung von 26 Megawatt verfügen und pro Jahr rund 105 Millionen Kilowattst­unden erzeugen. Das Kärntner Ausbauziel bei Wasserkraf­t betrage 300 Gigawattst­unden bis zum Jahr 2030. Mit Realisieru­ng des Kraftwerke­s Kolbnitz wäre, so die zuständige Energieref­erentin Sara Schaar, ein Drittel dieses Zieles erreicht.

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Projektprä­sentation: Kelag-Vorstand Manfred Freitag, Energieref­erentin Sara Schaar und
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Kelag-Vorstand Danny Güthlein

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