Über Internetbetrug und Persönlichkeitsschutz
Breaking Fake News: 36-Jährige wurde Opfer einer dreisten Betrugsmasche. Sie überwies „LiteraturDoyen in Notlage“ein Vermögen. Internet-Verbrechen im Vormarsch!
Eine persönliche Nachricht von Literatur-Star Egyd Gstättner auf Instagram? Davon träumen wahrscheinlich viele Frauen. Für eine 36-jährige Frau aus Krems in Niederösterreich erfüllte sich dieser Traum – jedoch nur vermeintlich. Denn sie wurde von einer Betrügerin kontaktiert, die sich als „Egyd Gstättner“ausgab.
Wochenlang wurde eine intensive Beziehung aufgebaut, bis „Gstättner“um finanzielle Hilfe bat. Er hätte kein Geld mehr, zudem sei sein Konto gesperrt. Er sei mittlerweile schon so arm, dass er am Skilift in der Badehose posieren müsse und im Pfandleihhaus unlängst seinen Lederhosenkugelschreiber versetzte. Der Trick funktionierte. In acht Teilbeträgen überwies die gutgläubige 36-Jährige auf ein Konto auf den Fidschi Inseln insgesamt 98.000 Euro. „Ein klassischer Fall von Internetbetrug“, heißt es vonseiten der Polizei. Bei der Polizei muss man allerdings zwischen echter und falscher Polizei unterscheiden, was oft schwierig ist, weil sich die falsche Polizei gern als richtige Polizei ausgibt.
Als die Frau bemerkte, dass alles nur eine Betrugsmasche war, war das Geld schon längst weg. Gstättner (ich) sprach von einem „unfassbaren“Vorfall, im Kriminallexikon mittlerweile als „Naschenwengisierung“bekannt. Sein (mein) Konto sei für alle Überweisungen offen und er (ich) „habe Geld wie Heu“(naja, da steckt leider ein Körnchen Wahrheit drin). Niemals habe er (ich) einen „Lederhosenkugelschreiber“besessen, niemals habe er (ich) – trotz Klimawandels! – vor einem Skilift in der Badehose posiert. Von ihm (mir) existiere auf Instagram nichts, er (ich) wisse nicht einmal, was „Instagram“sei. Und es läge ihm (mir) gewiss fern, 36-jährige Niederösterreicherinnen auszunehmen. (Auch Bergbauerndirndln nicht). Unwahr sei außerdem, dass er (ich) plane, zu Silvester „im sexy Outfit“aufzutreten. Das Internet würde immer mehr zur virtuellen Jauchengrube und zum Schmelztiegel von Online-Kleinkriminellen. Finger weg, Fans und Faninnen! Auf alle Fälle erstatte er Anzeige gegen Unbekannt wegen Ruf- und Kreditschädigung. Er hoffe, dass die Polizei den falschen Egyd Gstättner, diesen dreisten Betrüger, baldmöglichst dingfest mache, und er verspreche überdies feierlich, mit der 36-jährigen Niederösterreicherin halbe-halbe zu machen.
Bei der Polizei muss man allerdings zwischen echter und falscher Polizei unterscheiden, was oft schwierig ist.