„Wir stehen jetzt an einem Wendepunkt“
Ruhe vor dem Sturm: Stiftungsrat segnet ORF-Budget für 2023 ab und fordert Politik auf, Finanzierung ab 2024 zu sichern.
hält Lockl die Zahl von 6,5 Millionen täglichen Nutzern der Angebote des Senders entgegen. Kürzen könne man immer, allerdings würde „Wesentliches unwiderruflich verloren gehen.“
ORF-Chef Roland Weißmann ließ gestern wissen, er erhoffe sich von der Politik eine „ausreichende Finanzierung“. Ansonsten hätte man einen Plan B: „Am Ende des Tages werden wir alle
Entscheidungen akzeptieren und entsprechend handeln.“
Was das Finanzielle betrifft, war man sich beim Stiftungsrat einig, Siggi Neuschitzer, Stiftungsrat für das Bundesland Kärnten, präzisiert: „Es darf nicht nur nachgedacht werden: Wie kriegen wir mehr Geld? Sondern auch: Wie sparen wir? Wir müssen auch die Strukturen im ORF hinterfragen.“Was ihn besonders ärgert, sind offenbar neue Aufgaben für die
Landesstudios: „Wir haben in Wien einen voll funktionierenden Newsroom und nun kommt man auf dem Küniglberg auf die Idee, dass die Landesstudios die internationalen Nachrichten für das Radio selbst produzieren sollen, statt sie aus Wien zu übernehmen – eine der größten Schnapsideen, die ich in meinen 13 Jahren als Stiftungsrat je gehört habe.“
Was Neuschitzer freut, ist das Bekenntnis Weißmanns zu den Landesstudios, die bei der Diskussion um Einsparungspotenzial immer wieder in der Ziehung sind: „Der Generaldirektor hat sich während des Plenums zu 100 Prozent für den Erhalt der Landesstudios ausgesprochen.“Apropos Bekenntnis zum Regionalen: Der Kärntner erneuert seine Forderung nach einer Bundesländertour von „Guten Morgen Österreich“: „Wir müssen die Leute dort abholen, wo sie sind.“