Drei „Christ-Kälber“sorgen für ein Weihnachtswunder
Drillingsgeburt am Heiligen Abend in Treffen. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 0,007 Prozent. Zwillinge ziehen jetzt Drillinge auf.
Ein schwarzes Stierkalb mit weißem Fleck auf der Stirn bahnt sich mit wackeligen Beinen den Weg aus dem Stall in Richtung Freiheit. „Der ist lästig, typisch Männchen“, sagt Christine Schönett und schubst das kleine Tier namens Josef zurück in den Stall, den es sich mit zwei weiteren Kälbern, Maria und Magdalena, sowie Mutterkuh Funny teilt. Das Quartett und der mächtige pechschwarze Stier Herkules sind in der Region rund um Treffen am Ossiacher See kleine Berühmtheiten geworden. Eine Drillingsgeburt bei Rindern gab es hier noch nie.
Laut der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft liegt die Wahrscheinlichkeit für eine solche bei nur 0,007 Prozent.
Will man mitberechnen, dass Maria, Josef und Magdalena am Heiligen Abend zur Welt kamen, dass Funny bereits im Vorjahr Zwillinge geboren hat und alle Jungtiere von (menschlichen) Zwillingen aufgezogen werden, so würden die schlauesten Mathematiker bei dieser Wahrscheinlichkeitsrechnung scheitern. Gesund sind alle Beteiligten auch noch, das ist bei Mehrlingsgeburten nicht selbstverständlich.
„Die Geburt war problemlos. Als ich am 24. Dezember in der Früh in den Stall ging, habe ich Zwillinge erwartet“, berichtet Rinderzüchter Erwin Schönett. Passend zum Heiligen Abend wurde der Nachwuchs mit den originellen Namen versehen. 17 Mutterkühe, zehn Nachwuchskälber und der prächtige Angus-Stier Herkules leben in einem Laufstall. Herkules war als Stierpapa auch für die Zwillinge im Vorjahr mitverantwortlich.
Fleckviehkuh Funny ist überhaupt das erste Tier, das der Landwirt 2014 gekauft hat.
Die Kälbchen sind mit ihrer Mutter derzeit noch in einem Extrastall untergebracht. „Sie bekommen zur Muttermilch auch das Flascherl, damit sie genug Nahrung erhalten“, erzählt Tochter Barbara Schönett. Gemeinsam mit Zwillingsschwester Vivien ist die 14-Jährige menschliche Hauptbezugsperson der Jungtiere.