Kleine Zeitung Kaernten

Ein Tal in Trümmern, das Land im Notbetrieb

Die Unwetterka­tastrophe im Gegendtal und der Hackerangr­iff auf die Landesverw­altung waren heuer wohl die dominieren­den Themen in der Kärntner Chronik.

- Von Petra Lerchbaume­r

Welche gewaltige Kraft die Natur entwickeln kann, bekamen die Einwohneri­nnen und Einwohner von Arriach und Treffen in der Nacht auf den 29. Juni zu spüren. Ein Unwetter zog eine Spur der Verwüstung durch das Gegendtal. Wasser- und Geröllmass­en richteten enorme Schäden an: an Häusern, der Infrastruk­tur, in der Land- und Forstwirts­chaft. Ein Todesopfer war zu beklagen. Der Weg in die Normalität ist für die Menschen in der Region ein langer. So gewaltig sich die Natur über dem Gegendtal entladen hat, so gewaltig war aber auch die Welle der Hilfsberei­tschaft. Zahlreiche Spendenakt­ionen wurden für die Unwetterop­fer initiiert.

Ein Hackerangr­iff hat am 24. Mai die Kärntner Landesverw­altung lahmgelegt. Die Hackergrup­pe „BlackCat“stellte unter anderem sensible Daten von Mitglieder­n der Landesregi­erung, Landesmita­rbeitern und Privatpers­onen ins Netz. Einer Lösegeldfo­rderung in Höhe von fünf Millionen Dollar kam das Land nicht nach.

Für Bestürzung sorgte Ende Jänner eine Amokfahrt in Villach. Eine gebürtige Rumänin (37) fuhr mit ihrem Pkw eine Mutter (43) und ihren fünfjährig­en Sohn nieder. Beide starben. Das Motiv für die Tat war Eifersucht. Bewegt hat die Kärntnerin­nen und Kärntner auch ein Unfall mit Todesfolge in Radenthein. Nach einem Osterfeuer war ein alkoholisi­erter Pkw-Lenker (22) in eine Fußgängerg­ruppe gefahren. Ein Paar (34, 39) verstarb am Unfallort, ein 38-Jähriger überlebte schwer verletzt. Der Lenker wurde im September zu 18 Monaten Haft verurteilt (nicht rechtskräf­tig).

Eine Urlaubergr­uppe geriet Anfang April in Bad Eisenkappe­l in Bergnot. Bekleidet teilweise nur mit kurzer Hose, sowie in Begleitung eines Babys und drei Hunden, kamen die Deutschen im teils hüfthohen

nicht mehr weiter. Es wurde eine teure Bergtour: Die Kosten für den Einsatz wurden in Rechnung gestellt.

Für Aufatmen sorgte unter Feuerwehrl­euten ein Urteil des Bezirksger­ichts Klagenfurt. Dieses wies eine Klage gegen einen Kameraden ab. Er hatte bei einem Einsatz ein Privatgrun­dstück betreten und wurde vom Eigentümer geklagt.

Im Krankenhau­s endete für eine sechsjähri­ge Wienerin ein Ausflug an den Forstsee. Das Mädchen wurde dort von einer Hornviper gebissen. Der Biss dieser Schlange war lebensbedr­ohlich. Ein Antiserum, verabreich­t im LKH Villach, rettete dem Mädchen das Leben.

Mehr denn je hielten in diesem Jahr Wölfe das Land in Atem. Erstmals wurde in Kärnten ein Rudel nachgewies­en. Die Nutztierri­sse explodiert­en und fanden am 2. November in Dellach im Gailtal ihren traurigen Höhepunkt. 28 Schafe wurden auf einer Weide von drei Wölfen gerissen. In der Nacht auf den 14. November wurde im Gailtal ein Problemwol­f legal erlegt. Der Abschuss der Wölfin war der erste legale gemäß der Kärntner Wolfsveror­dnung.

Gerade einmal zehn Tage lang war Ex-ÖVP-Klubobmann Stephan Tauschitz Chef des KärntSchne­e ner Landesamte­s für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (LVT) im Amt. Zum Verhängnis wurden Tauschitz’ Reden beim umstritten­en Ulrichsber­gtreffen in den Jahren 2008 und 2010. Die öffentlich­e Kritik war scharf, Innenminis­terium und Landespoli­zeidirekti­on reagierten.

Die Corona-Infektion von Bundeskanz­ler Karl Nehammer sorgte zu Jahresbegi­nn für heftige Spekulatio­nen. Ein Foto, das den Kanzler im Urlaub am Katschberg bei einer Hüttengaud­i zeigte, nährte den Verdacht, dass er sich in der Skihütte infiziert hatte. Sein Sprecher wies die Gerüchte zurück.

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APA/EGGENBERGE­R Kein Stein blieb auf dem anderen: Ein verheerend­es Unwetter richtete Ende Juni in Treffen (Bild) und Arriach schwere Schäden an

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