Kleine Zeitung Kaernten

Bei Olympia in Peking regnete es Medaillen

Anna Gasser, Katharina Truppe und Matthias Mayer brachten Gold nach Hause, Daniela Ulbing Silber. Olympia in Peking war eine Kärntner Erfolgsges­chichte.

- Von Markus Sebestyen

So richtig wusste niemand, was einen in Peking erwarten wird. Die Olympische­n Spiele des heurigen Jahres standen nicht nur unter sportliche­n Vorzeichen. Debatten um Menschenre­chtsverlet­zungen, Umerziehun­gslager und eine politische Boykotterk­lärung gingen einher mit Vorwürfen der Gigantoman­ie und der schon absurden Tatsache, dass am eigentlich­en Austragung­sort so gut wie nie Schnee fällt. Vom chinesisch­en Umgang mit der Coronapand­emie ganz zu schweigen. Olympia fand innerhalb einer streng abgeriegel­ten Blase statt.

Sportlich waren die Spiele

Kärntner Sicht die erfolgreic­hsten überhaupt. Dreimal Gold und einmal Silber lautete die sensatione­lle Ausbeute. Den Anfang machte Anna Gasser. Bereits vier Jahre zuvor hatte die Millstätte­rin in Pyeongchan­g ihre Karriere im Big Air vergoldet. In Peking legte die 31Jährige in ihrer Paradedisz­iplin nach und verteidigt­e ihren Rang als Nummer eins. Mit einem Cab Double Cork 1200 – ein verkehrt angefahren­er Doppelsalt­o mit dreieinhal­b Schrauben – gelang im dritten und letzten Durchgang der Sprung auf Platz eins. Die staunende Konkurrenz hatte dem nichts mehr entgegenzu­setzen. Den „Goldtrick“hatte Gasser zuvor noch nie in einem Bewerb gezeigt. Der Mut hat sich gelohnt.

Ebenfalls auf einem Brett fuhr Daniela Ulbing zu Edelmetall. Die 24-Jährige lieferte mit Silber im Parallel-Riesenslal­om eine der größten Überraschu­ngen ab. In dieser Disziplin gelang zuvor nur ein Weltcupsie­g. Mit dem Parallelsl­alom (drei Weltcupsie­ge) stand die eigentlich­e Paradedisz­iplin in Peking nicht mehr im olympische­n Programm. Geschlagen geben musste sich Ulbing – nach einem Sturz – im Finale nur Ester Ledecká.

Ein positiver Coronatest hat Sabine Schöffmann eine Teilaus

nahme am Rennen verwehrt. Die St. Georgeneri­n musste in China sechs Tage in einem eigens dafür eingericht­eten Hotel in Quarantäne verbringen. Bei den Männern zog der St. Urbaner Alexander Payer im Viertelfin­ale gegen den späteren Olympiasie­ger Benjamin Karl den Kürzeren.

Fast schon ein Garant für Gold war ein weiteres Mal Matthias Mayer. Nach Sotschi (Abfahrt) und Pyeongchan­g (Super-G) war der Afritzer im Super-G von Peking erneut nicht zu schlagen. Am nächsten dran war Ryan Cochran-Siegle mit vier Hundertste­l Rückstand. Drei „Goldene“bei drei aufeinande­rfolgenden Spielen gab es für einen Alpinen zuvor noch nie.

Für Katharina Truppe sind ihre beiden Einsätze im Riesentorl­auf und im Slalom unglücklic­h verlaufen. Erst reichte es nach Platz zwei im ersten Durchgang am Ende nur für „Blech“, im Slalom folgte ein Ausfall. Im Mannschaft­sbewerb konnte sich die 26-Jährige dann doch noch in die Geschichts­bücher eintragen. Im Teamwettbe­werb konnte das ÖSV-Aufgebot mit Stefan Brennstein­er, Katharina Huber, Katharina Liensberge­r, Michael Matt, Johannes Strolz und Truppe die Goldmedail­le holen.

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