„Wir sind der Magenbitter“
Gerald Fleischhacker blickt wieder mit anderen Comedy-Größen auf das Jahr zurück.
Tut der satirische bzw. humorvolle Blick in den Rückspiegel mitunter auch weh? GERALD FLEISCHHACKER: Ja, klar tut er weh, weil man sich an Dinge erinnert, die man schon wieder verdrängt hatte, aber wir lassen das alles halt noch einmal durch eine Humorschleife laufen und dann wird das leichter verdaulich. HumorVerdauungshilfe ist schon super. Wir sind quasi der Magenbitter des Jahreswechsels.
Was war 2022 schon so unglaublich, dass fast keine Satire mehr möglich ist?
Dass Sebastian Kurz das Telefonat mit Thomas Schmid selber vorgelesen hat, ist dann doch eine Stufe, die eigentlich nimmer absurder geht. Wobei die ganze Geschichte rund um die – wieder mal – Chatprotokolle natürlich schon was hergibt, aber heuer nur ganz mini vorkommt, weil das ja wirklich in Österreich nix mehr Besonde
res ist (lacht). Und der Krieg natürlich, da geht dann auch nix mehr, wobei Putin als Angriffspunkt schon was hergibt.
Im Team ist Daniel Sattler: Sein Name ist im Vergleich zu Vitasek und Co noch eher unbekannt. Welche Rolle hat er?
Daniel gibt an der Seite von Gernot Kulis, der Bundeskanzler Schmähhammer ist, den Werner Kogler. Auf Ö 3 ist er ja auch der Sebastian Kurz. So hab ich ihn auch in meinem Handy eingespeichert (lacht). Ich habe also sehr lustige Chats auf meinem Handy mit Sebastian Kurz und Werner Kogler.
Haben Sie beim ORF Narrenfreiheit mit dieser Sendung?
Ja, reingeredet wurden uns nichts! Wir mussten nur bei einer Anspielung auf einen großen Kunstskandal das neu gestaltete Werk ein wenig abändern, weil es sonst eventuell zu Klagen vom Künstler hätte kommen können, aber inhaltlich sind wir sehr frei. Wir mussten auch nicht im Landesstudio Niederösterreich vorsprechen!
Wie kam Ihr Team auf eine Neuverfilmung vom „Mundl“als Element der Sendung?
Der Gery Seidl und ich haben gesagt: Stell dir vor, die würden so etwas drehen wie den „Mundl“heute. Ginge gar nimmer. Das war der Auslöser. Und der Vitasek spielt ihn nun.