Was nach Mars-Drohne „Ingenuity“folgen soll
Nasa-Forscher Brockers, der den Mars-Helikopter mitentwickelte, lehrt in Klagenfurt.
Als vor rund zwei Jahren der Helikopter Ingenuity als erstes Fluggerät auf dem Mars einen kontrollierten Flug absolvierte, sprachen Experten von einem „Wright-Moment“– vergleichbar mit dem ersten Flug der Brüder Wright 1903. Ingenuity ermöglicht seither neue Blicke auf den roten Planeten. An der Entwicklung des Steuerungssystems des MarsHelikopters beteiligt war Roland Brockers. Der Deutsche, der seit 16 Jahren am Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Pasadena arbeitet, schrieb das Bildverarbeitungsprogramm, das Ingenuity für die Navigation verwendet. Seit Kurzem ist er „Teilzeit-Professor“am Institut für Intelligente Systemtechnologien an der TechnikFakultät der Universität Klagenfurt. Dass Roboter autonom fliegen, sei auf der Erde einfach. „Das Geheimnis ist es, es robust zu machen“, sagt Brockers. „Dass sich die Systeme anpassen und nicht aus der Luft fliegen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert.“Am Mars sei es noch einmal etwas ganz anderes: „Atmosphäre und
Temperaturen unterscheiden sich stark.“
Während der langlebige Ingenuity-Helikopter, der nach zwei Jahren schon 50 Flüge absolvierte, noch die Unterstützung des Rovers Perseverance benötigt, brauchen die größeren Helikopter, die bei Folgemissionen zum Einsatz kommen sollen, keinen solchen Rover mehr als Basisstation. Brockers arbeitet auch an anderen Robotik-Projekten, unter anderem will die Nasa ein Rover-Team auf den Mond schicken. An der Uni Klagenfurt lehrt Brockers rund ein Monat im Jahr. Seine Antrittsvorlesung hält der Nasa-Forscher am Montag (22. Mai) an der AAU im Hörsaal 2 um 17 Uhr, der Vortrag („Exploring Mars: From Rovers and Helicopters“) ist öffentlich zugänglich.