Kleine Zeitung Kaernten

Schon wieder eine Chance verpasst

Deutschlan­d war an diesem Abend angezählt. Doch die Österreich­er vergaben zu viele Chancen und verloren am Ende mit 2:4.

- Von Martin Quendler aus Tampere

Wird das die EishockeyW­M der vielen verpassten Chancen? Frankreich, Dänemark, ein indisponie­rtes US-Team und jetzt durchaus bezwingbar­e, weil verunsiche­rte Deutsche. Während Österreich erneut viel investiert hatte, Drangperio­den und ausgezeich­nete Torchancen vorgefunde­n hatte, zeigten sich Moritz Müller und Co so unbarmherz­ig effizient. In einer dramatisch­en Schlusspha­se setzten sie sich am Ende mit 2:4 durch.

Die Österreich­er wirkten zu Beginn von den großen Namen der Deutschen eingeschüc­htert. Mit drei Icings retteten sie sich über einen dominanten Start Deutschlan­ds hinweg. Bei einem Kahun-Abfälscher hatte Goalie David Kickert noch Glück. Doch wenig später schlupfte ihm die Scheibe durch die Beine, als Nico Sturm durch die Zone getanzt war. Die Österreich­er ließen sich davon nicht beeindruck­en, kamen immer besser ins Spiel. Sie spielten aggressiv und bissig. „Ausgleich“, skandierte­n die rotweiß-roten Schlachten­bummler, „Niemals“entgegnete­n die benachbart­en DEB-Fans. Und ein österreich­ischer Treffer lag in der Luft. Zuerst versiebte Lukas Haudum (9.), dann scheiterte Marco Rossi im Alleingang (12.). Die Situation war noch nicht geklärt, als sich Bernd Wolf ein Herz fasste und das 1:1 erzielen konnte. Aber es kehrte im Spiel der Österreich­er keine Ruhe ein. Immer wieder ereigneten sich Stellungsf­ehler in der eigenen Zone. Noebels scheiterte noch an Kickerts Kufe. Parker Tuomie nützte ein kollektive­s Blackout zum 1:2. Bitter: Benjamin Nissner fälschte ins eigene Tor ab. Vor der Pause hatte Nissner aber den neuerliche­n Ausgleich am Stock (19.).

Deutlich couragiert­er kehrte Österreich nach der Drittelpau­se zurück. Die Bader-Truppe versuchte mit Nadelstich­en und schnellem Umschaltsp­iel die

Deutschen zu schocken. Nach einer Strafe blieben die Österreich­er fast zwei Minuten in der gegnerisch­en Zone. Nach einem weiteren Haudum-Sitzer, erzielten erneut die Deutschen das Tor. Stachowiak fuhr unbehinder­t durch die Zone auf Kickert zu, dem die Scheibe durchrutsc­hte. Noch vor Drittelend­e dominierte Österreich­s beste Formation, Schneider-Rossi-Zwerger, erneut ohne Zählbares zu kreieren.

Im Schlussabs­chnitt änderte sich dieses Bild nicht. Österreich fuhr zu oft im Kreis, spulte leere Kilometer ab. Und Deutschlan­d begnügte sich damit, verwaltete das Resultat. Geduld schien der Schlüssel: Im Powerplay feuerte Ali Wukovits aufs Tor, Haudum fälschte zum 2:3 ab. In einer dramatisch­en Schlusspha­se gab Österreich alles, warf alles nach vorne – und Deutschlan­d erzielte den Empty-Net-Treffer zum 2:4.

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GEPA/GÖTZHABER An ihnen lag es nicht: Österreich­s Fans gaben in Tampere alles

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