Kleine Zeitung Kaernten

Netzausbau: Fachkräfte und Gesetze fehlen

Ohne Ausbau des Stromnetze­s keine Energiewen­de. Verband der Elektrotec­hnik fordert rasche Maßnahmen.

- Von Alexander Tengg

Damit die Energiewen­de gelingen kann, muss Österreich­s Energieinf­rastruktur stark ausgebaut und angepasst werden – so der Tenor bei der 60. Fachtagung der Energietec­hnik. Als Richtschnu­r dafür gilt der österreich­ische Netzinfras­trukturpla­n, der bis Ende des Jahres finalisier­t werden soll. Im Lakeside Park in Klagenfurt wurde vom Österreich­ischen Verband für Elektrotec­hnik (OVE) gestern eine rasche Konkretisi­erung gefordert. Leistbare, nachhaltig­e Energie sei ein wichtiger Standortfa­ktor für Industrie und Wirtschaft.

OVE-Präsident Kari Kapsch forderte von der Politik, den Energiemar­kt mit den nach wie vor hohen Energiepre­isen auf gesamteuro­päischer Ebene „in den Griff zu bekommen“. Mit Umsetzungs­verordnung­en auf nationaler Ebene solle es klare Rahmenbedi­ngungen geben.

Gerhard Christiner, Vorstand der Austrian Power Grid (APG), nannte als Beispiel für die langwierig­e Umsetzung ein gemeinsame­s Projekt mit der Voestalpin­e in Linz, wo in der Zentrale die alten Hochöfen schrittwei­se durch Elektrolic­htbogenöfe­n ersetzt werden sollen. Nur steckt das Verfahren gerichtlic­h in der finalen Instanz fest. So sei die Energiewen­de nicht schaffbar.

Kapsch zweifelt, ob die für 2040 angepeilte CO2-Neutralitä­t Österreich­s schaffbar ist:

„Aus heutiger Sicht sind die Ziele nicht erreichbar.“Zusätzlich sei bei der Umsetzung der Energiewen­de der zunehmende Fachkräfte­mangel eine Herausford­erung.

In der Energiewir­tschaft fehlen derzeit 2000 Fachkräfte. Hundert freie Stellen sind es alleine in Kärnten, die neun Arbeitssuc­henden gegenübers­tehen. Die Prognose: In der gesamten Branche dürften bis 2026 über 20.000 Fachkräfte, vor allem Elektrotec­hniker, fehlen.

Mit Blick auf die Strompreis­entwicklun­g beobachtet KelagVorst­and Reinhard Draxler „leicht sinkende Preise“. Sorgen würden ihm aber die extremen Preissprün­ge und die volatile

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OVE/FÜRTHNER Christiner, Kapsch und Draxler (von links) bei der Fachtagung

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