Kleine Zeitung Kaernten

„Es ist schon fünf vor zwölf“: Koralmbahn am Prüfstand

Vorbild Öresund-Brücke zeige, dass gute Vorbereitu­ng „den Kuchen größer macht“. Messbarkei­t als Erfolgskri­terium.

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Mit dem Start der 130 Kilometer langen Koralmbahn von Klagenfurt nach Graz am 14. Dezember 2025 rücken die Zentralräu­me der Steiermark und Kärntens eng zusammen. Einen ähnlichen Prozess erlebten die Großstädte Kopenhagen (Dänemark) und Malmö (Schweden) mit der Inbetriebn­ahme der Öresund-Brücke 2000.

Die Industriel­lenvereini­gungen diesseits und jenseits der Koralm holten daher für ihre Innovation­sgespräche zwei Experten aus der Öresund-Region in die Lavanttal-Arena. Jakob Svane, Chefkonsul­ent von Dansk Industri, und Johan Wessmann, Leiter des ÖresundIns­tituts in Malmö, beschriebe­n die Erfolgsfak­toren. „Je besser die Vorbereitu­ng, umso besser das Ergebnis“, erklärte Svane und: „Machen wir den Kuchen größer, ist mehr für alle da.“100 Unternehme­nszentrale­n seien seither in Malmö eröffnet worden, so Wessmann. Je mehr sich Kärnten und die Steiermark vernetzen, desto besser das Ergebnis. „Infrastruk­tur ist nur ein Werkzeug und nicht das Ziel, aber sie ermöglicht das Erreichen von Zielen“, erklärten Svane und Wessmann. Sie betonten, dass die Messbarkei­t der

Integratio­n

Christoph Schneider (Economica): „Brauchen Strategie“ zentral sei. In der Öresund-Region bildeten neun Parameter den „Öresund-Index“. „Eigentlich ist es schon fünf vor zwölf “, warnte Christoph Schneider, der Geschäftsf­ührer des Economica-Insituts.

„Was es jetzt vor allem braucht, ist eine Strategie.“Schneider plädiert für einen ganzen Pool an Indikatore­n zur Messung relevanter Kennzahlen für den „Koralmbahn-Effekt“, etwa Arbeitsmar­kt- und Strukturda­ten. Dass auch Kärnten und die Steiermark ein Zahlenwerk zur Messung des Erfolges brauchen, bekräftigt­e in der Diskussion LH-Stellvertr­eterin Gaby Schaunig (SPÖ). Infrastruk­tur müsse mit Leben erfüllt werden, betonte Manfred Latzka, Leiter der steirische­n Wirtschaft­sabteilung. Wirtschaft­slandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) meinte, niemand dürfe vom Jahrhunder­tprojekt ausgegrenz­t werden.

„Wir brauchen einen Koralminde­x“, erklärte IV-KärntenGes­chäftsführ­erin Claudia Mischensky. „Der Wirtschaft­sraum müsse ‚neu gedacht werden‘“, forderte der steirische IV-Präsident Stefan Stolitzka. Von der Koralmbahn als „Gamechange­r“sprach Kärntens IV-Präsident Timo Springer. Für eine „gemeinsame Plattform“Kärntens und der Steiermark plädiert der steirische IVGeschäft­sführer Gernot Pagger.

Uwe Sommersgut­er

Catharina Stemberger aus Lienz.

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