Leverkusen zeigt Bayern Grenzen auf
Nach verdientem 3:0-Heimsieg baut Bundesliga-Spitzenreiter Leverkusen den Vorsprung auf Bayern auf fünf Punkte aus. Thomas Müller kritisiert sein Team scharf.
Mit Spannung wurde das Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Tabellenführer Leverkusen und Verfolger Bayern München erwartet. Wer sich dachte, dass der Werksklub im direkten Duell nicht die bis jetzt gezeigten Leistungen auf das Spielfeld bringen könnte, hatte sich mächtig getäuscht. Die seit 31 Pflichtspielen unbesiegte Elf von Trainer Xabi Alonso spielte den Rekordmeister an die Wand und baute mit dem 3:0-Heimsieg den Vorsprung auf fünf Zähler aus. „Der Sieg war verdient, weil wir defensiv sehr diszipliniert waren und fast nichts zugelassen haben. Wir können es, dominant aufzutreten, aber auch gegen den Ball stark zu sein“, analysierte Alonso stolz, ohne etwas vom ersten Meistertitel in der Klubgeschichte wissen zu wollen. „Wir müssen realistisch sein. Darüber reden wir erst im Mai.“
Ausgerechnet der von den Bayern an Leverkusen verliehene Josip Stanisic brachte die Hausherren in Führung (18.). Nicht das einzige Mal, dass die Hintermannschaft der Münchner schlief. Alejandro Grimaldo (50.) und Jeremie Frimpong (95.) sorgten für Karnevalsstimmung in der BayArena. Auf der anderen Seite enttäuschten die Bayern in allen Belangen. Nur einen Schuss aufs Tor brachten Harry Kane und Co zustande. „Wir zeigen im Training deutlich bessere Ansätze, da sind wir mutig und spielen frei auf. Aber im Spiel fehlen uns – wenn ich Oliver Kahn zitieren darf – die Eier“, erklärte Bayern-Legende Thomas Müller, der erst in der 60. Minute eingewechselt wurde, angefressen. „Man darf den Druck schon spüren, aber das muss einem Energie spenden. Wir sind zu verkopft. Leverkusen kann man gratulieren, das war ein absolut verdienter Sieg.“
Nach elf Meistertiteln in Serie schaut es also danach aus, als ob die Bayern wieder einmal ohne Meisterschale auskommen