„Jeder Einzelne muss zur Energiewende beitragen“
Kärnten braucht mehr Tempo bei Windkraft und Photovoltaik, betonten Diskutanten auf der Häuslbauermesse.
er Frage „Warum schaffen wir (nicht) die Energiewende bis 2035?“, stellten sich am Freitag die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion auf der Häuslbauermesse in Klagenfurt, die auf reges Besucherinteresse stieß. Moderator Seppi Rukavina fragte provokant: „Schaffen wir die Energiewende nun – oder nicht?“Meteorologe und ORF-Wettermoderator Marcus Wadsak räumte ein, dass zwar im Laufe der letzten Jahre sein „Optimismus geschrumpft“sei, doch „wir schaffen es, weil wir keine andere Wahl haben“.
Allerdings brauche es dafür noch einiges, strich Reinhard Pasterk, Technischer Geschäftsführer der Sonnenkraft GmbH, hervor: „Es wird noch viel Innovation nötig sein. Und wir brauchen eine Lösung für den Fachkräftemangel, dann können wir noch mehr schaffen, denn die Nachfrage ist groß. Jeder Einzelne muss bereit sein, seinen Beitrag zur Energiewende zu leisten.“
Doch auch die Rahmenbedingungen müssen sich verbessern, damit Kärnten beim Umstieg auf saubere Energie aufs Tempo drücken kann. „Die Windkraftstandortverordnung, die derzeit noch gilt, ist nur dann ausgezeichnet, wenn man Windkraft verhindern will“, meinte Energiereferent Sebastian Schuschnig (ÖVP). Auch bei den Widmungen für Freiflächen-Photovoltaik gäbe es Handlungsbedarf. Aktuell erarbeite das Land auf Basis von wissenschaftlichen Einschätzungen eine neue Energiestrategie.
DReinhard Pasterk (links) und Marcus Wadsak
Fest stehe schon jetzt: „Den Luxus, uns Windkraft und Photovoltaik zu ersparen, können wir uns nicht mehr leisten.“Bisher seien oft mit absurden Argumenten Widmungen verhindert worden. „Mein liebstes Beispiel dafür ist, dass es in einer Windkraft-Ablehnung hieß, einer der vor Ort lebenden Käfer habe Angst vor vertikalen Strukturen.“So etwas müsse aufhören. Darüber hinaus brauche es schnellere Genehmigungsverfahren. „Wir müssen die Gesellschaft aufklären und mitnehmen“, strich Unternehmer und Raiffeisen-Aufsichtsratsvorsitzer Gerhard Oswald hervor. Energiegenossenschaften könnten einen guten Beitrag leisten.
n den Jahren 2019/20 war die Umstellung des Studiensystems auf die BolognaStruktur in Österreich weitgehend abgeschlossen: Statt Diplom und Doktorrat gibt es nun Abschlüsse in Bachelor, Master und PhD (Doktorgrad). Über alle Hochschultypen waren zuletzt 91 Prozent der Erstabschlüsse Bachelorabschlüs- se. Nach dem Bachelorstudium haben Studierende die Wahl, ins Berufsleben einzutreten oder noch ein Masterstudium anzuhängen. Am Arbeitsmarkt hatten Bachelorabsolventen allerdings mit Vorurteilen zu kämpfen und hängten deshalb häufig ein Masterstudium an. Dieser Anteil ist zuletzt gesun- ken. Laut Statistik Austria haben 2019/20 an den Universitäten innerhalb eines Jahres nach dem Bachelor 70 Prozent einen Master inskribiert, 2007/ 08 waren es noch 81 Prozent. Dass ein Master angehängt
Iwird, kann freilich unterschiedlichste Gründe haben: An den Pädagogischen Hochschulen etwa ist ein Masterabschluss in einer bestimmten Zeit vielfach Voraussetzung für das Fortbestehen eines unbefristeten Dienstverhältnisses.
Antwort: Ja, sagt das aktuelle „Absolventen-Tracking“der Statistik Austria. Ein Jahr nach einem Masterabschluss liegt der Verdienst im Median bei knapp 3000 Euro brutto im Monat. „Zudem sind gerade die Einstiegsgehälter nach einem Bachelorabschluss im Gesundheitsund Sozialbereich in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen“, sagt StatistikAustria-Generaldirektor Tobias Thomas. Berufseinsteiger mit Bachelorabschluss hatten im