Kärntner PV-Pioniere verdoppeln
Riesige Anlage in Griechenland, Projekt im Karst vor Fertigstellung.
hotovoltaik boomt – auf Dächern von Privathäusern, bei Gewerbe und Industrie, aber auch getrieben von Großerzeugern auf Freiflächen. Ein internationaler Spieler aus Kärnten ist seit rund 15 Jahren die Klagenfurter PV-Invest. Das von Gerhard Rabensteiner und Günter Grabner gegründete Unternehmen hat seit drei Jahren mit der Liechtenstein-Gruppe einen prominenten Miteigentümer an Bord und befindet sich auf Expansionskurs. Zum einen stehen die Ausbaupläne in Apulien gemeinsam mit dem Verbund, für den die Kärntner Anlagen errichten, vor der Umsetzung. Das erste Projekt wird aktuell gestartet. Geplant sind Großprojekte mit 125 MWp als Eigenanlagen, 250 MWp für den Verbund.
Zum anderen verfolgt der Photovoltaik-Pionier auch anderswo ambitionierte Pläne: Bereits in Umsetzung ist ein spektakulärer
PZukauf von drei Energiegemeinschaften in Griechenland nahe Larissa, deren teils in Bau befindliche Anlagen in Summe mit 51 MWp Kapazität ab Jahreswechsel 80.000 MWh Strom erzeugen werden. Dafür nehme man einen „mittleren zweistelligen Millionenbetrag in die Hand“, erklärt Grabner. Die Energieausbeute sei noch einmal größer als in Apulien. Möglich wurde der Kauf durch auf 20 Jahre garantierte Einspeisetarife durch den griechischen Staat, das reduziere das Risiko auf ein überschaubares Maß.
errichtet PV-Invest im Karst an der Grenze zu Italien einen Solarpark mit sieben MWp Leistung, zum Einsatz kamen Kärntner Kioto-Paneele. Im Mai wird die „mit Abstand größte PV-Anlage Sloweniens“in Betrieb genommen, so Grabner. Durch die Investitionen in Slowenien und Griechenland verdoppelt PV-Invest seine Erzeugungsleistung von aktuell 63 auf knapp 120 MWp. „Damit versorgen wir rechnerisch 52.000 Haushalte mit Sonnenstrom.“In Österreich sollen 2024 noch Solarprojekte bis zu 10 MWp Leistung umgesetzt werden.
Die Kosten der Errichtung von PV-Anlagen betragen heute nur ein Zehntel verglichen mit jenen vor 15 Jahren, der Preisverfall bei den Komponenten sei enorm, so Grabner. Finanziert werden die Investitionen in PV-Anlagen unter anderem mittels Kapitalmarkt und Green Bonds mit 5prozentiger Verzinsung auf fünf bzw. zehn Jahre Laufzeit. Der Expansionskurs schlägt sich auch in der Firmenzentrale nieder: Das bisherige Büro im Klagenfurter Lakesidepark wurde zu klein, ab September firmiert PVInvest in Krumpendorf und schafft dort Platz für 40 bis 45 Mitarbeiter. die diese beiden Zutaten mitbringen, hätten das Rezept, sich auf dem aktuell schwierigen Markt zu behaupten. Digitalisierung etwa bei der Tischreservierung, Service-Roboter und KI-Anwendungen beim Einkauf könnten ebenfalls helfen.
Dass immer mehr Wirte ihre Lokale schließen, ist weder ein Kärntner noch ein österreichisches Problem, sondern ein internationales. In Deutschland gaben im Jahr 2023 rund ein Zehntel der Gastro-Betriebe auf. Zuletzt machten die Bewohner eines kleinen, deutschen Städtchens namens Herdorf Schlagzeilen. Sie retteten ihre Stammkneipe, indem sie eine Genossenschaft gründeten, die nun das Lokal betreibt.