Begleiterin auf dem letzten Weg
Maria Stückler (55) leitet das erste stationäre Hospiz der Diakonie in Treffen. „Der Sterbeprozess ist eine Herausforderung“, sagt sie.
m Karfreitag gedenken Menschen verschiedener Konfessionen des Leidens und Sterbens von Jesus Christus“, sagt Maria Stückler, Pflegedienst-Leiterin des Diakonie Hospiz in Treffen, das Anfang Februar seinen Betrieb aufgenommen hat. Und: „So wie Jesus auf seinem Leidensweg von Angehörigen, Freunden und guten Menschen begleitet wurde, versucht mein Team, Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine gute Begleitung zu bieten.“
Stückler (55) weiß, dass das Sterben keine Alltagssituation ist: „Das erleben wir im Krankenhaus, im Pflegeheim und in der Hospizstation. Wenn Menschen zeit ihres Lebens mehr Zeit mit dem Leben verbrächten, würde diese im Sterben eine andere Rolle spie- len.“Es geschehe nämlich oft, dass im Prozess des Sterbens einer Zeit nachgetrauert wird, die nicht nachgeholt werden kann.
Familiäre Probleme in Erbschaftsangelegenheiten, ausgebliebene Entschuldigungen oder der abgebrochene Kontakt zu Kindern und Angehörigen seien oft dafür verantwortlich, dass der Sterbepro- zess herausfordernd wird. Um physische, psychische, spiritu- elle und soziale Bedürfnisse der Gäste (so werden die Pa- tienten im Hospiz genannt) so gut wie möglich zu erfahren, sei es notwendig, ein gutes Team mit dem Herz „am rech- ten Fleck“zu haben.
Fast jeder Mensch wünsche sich, weiß die gebürtige La- vanttalerin und bereits dreifa
ALetzte Heimat
che Großmutter, zu Hause sterben zu dürfen. Das gesche- he auch in 85 Prozent der Fälle. Es gäbe aber medizinische, pflegerische und soziale He- rausforderungen, die diesen Wunsch unerfüllbar machen. Denn sehr oft seien Angehöri- ge mit der Situation überfor- dert, gleichzeitig aber von schlechtem Gewissen geplagt, wenn der Angehörige in einer Institution untergebracht werden muss.
Im Hospiz werde alles dafür getan, den Sterbeprozess für den betroffenen Menschen erträglich zu machen. Dazu gehören eine gute Schmerz-Einstellung, effiziente Symptomkontrolle, bedürfnisgerechte Versorgung und Pflege.
Seit zwölf Jahren pendelt Stückler aus Bad St. Leonhard nach Treffen. Obwohl sie sich als „Familienmensch“bezeichnet, ist sie nur am Wochenende zu Hause. Dann verwöhnt sie die mittlerweile zehnköpfige Familie mit ihren Kochkünsten. Wenn neben all dem beruflichen und familiären Engagement noch etwa Zeit bleibt, liest sie mit Leidenschaft. Als einen Lieblingsautor nennt Stückler den Vorarlberger Psychotherapeuten Reinhard Haller.
Im obersten Stock des Pflegeheimes „Elvine“in Treffen ist Kärntens erstes stationäres Hospiz. Zehn Menschen werden von einem Team aus Ärzten und Ärztinnen, Seelsorgern und Seelsorgerinnen sowie weiteren Fachkräften auf ihrem letzten Lebensweg begleitet.
können starke Beben vorkommen. Ein mit dem in Italien vergleichbares mit Magnitude 4,8 gab es in Straßburg. Allerdings 1767.“Der Ort wurde so stark beschädigt, dass der Bischofssitz verlegt wurde. Straßburg verlor nachhaltig an Bedeutung.
Aber Kärnten spüre auch die Auswirkungen der Beben der südlichen Nachbarländer. „Vor allem in Italien sind starke Erdbeben häufig. 1976 gab es in der
Region Friaul-Julisch Venetien, 30 Kilometer entfernt vom gestrigen Epizentrum, ein verheerendes der Stärke 6,5“, sagt Vogelmann. 989 Menschen kamen damals ums Leben.
„In Kärnten sind verheerende Beben sehr selten, das Gefahrenpotenzial ist gering“, beruhigt Vogelmann. Eine Stärke bis Magnitude 6 hält der Experte aber für durchaus möglich. „An älteren Gebäuden wären Schäden
möglich. Der Putz würde bröckeln und es käme zu Rissen in Wänden. Moderne Bauten verkraften auch solche Erschütterung“, so der Seismologe.
Weltweit sei kein Anstieg seismischer Aktivität messbar. „Das geht geophysikalisch nicht. Erschütterungen werden durch tektonische Vorgänge hervorgerufen. Erdplatten werden von riesigen Magmawalzen mit 3000 Kilometer Durchmesser
mit einer Umlaufzeit von 300 Millionen Jahren bewegt. So viel Masse ist träge. Spontane Zu- oder Abnahme gar nicht möglich“. Zwar schwanke die Häufigkeit von Beben von Jahr zu Jahr, aber über einen längeren Zeitraum betrachtet, Vogelmann spricht von 100 Jahren, bleibe sie immer konstant.
Warum hat man trotzdem das Gefühl, es bebt öfter? Der Experte nennt zwei Gründe: Messungen und Medien. „Wir haben bessere Messmethoden, können nun Beben erfassen, die früher nicht registriert wurden“. Und die sozialen Medien und immer schnellere Nachrichten tragen dazu bei. „Heute wird über Beben berichtet, die früher unbemerkt blieben. Bis zu 2000 Mal im Jahr bebt es in Österreich, aber weniger als fünf Prozent davon sind spürbar.“