Privatstiftung der Benkos ist pleite
854 Millionen Euro Schulden: Stiftung sieht Chancen auf Sanierung minimiert.
Die Familie Benko Privatstiftung ist pleite. Die Stiftung rund um den Gründer der Immobiliengruppe Signa, René Benko, hat beim Landesgericht Innsbruck die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt, es wurde am Donnerstag eröffnet. Zum Stiftungsvermögen gehören den Angaben zufolge „im Wesentlichen diverse Beteiligungen“, etwa an der insolventen Signa Holding GmbH. Die Tätigkeit der Privatstiftung konzentriere sich auf die Ausübung dieser Gesellschafterrolle, wobei „teilweise auch Finanzierungsaufgaben“übernommen worden seien.
Laut Privatstiftung betragen die Aktiva 21,54 Millionen Euro, die Passiva 854,19 Millionen Euro. 25 Gläubiger seien betroffen. Die Familie Benko Privatstiftung sieht ihre Sanierungsaussichten eigenen Angaben zufolge minimiert: Denn die Werthaltigkeit der Beteiligung der Privatstiftung an der Signa Holding GmbH hänge sehr stark vom Ausgang des im November 2023 eröffneten Sanierungsverfahrens über das Vermögen der Signa Holding GmbH ab. René Benko gründete in den vergangenen Jahren mehrere Stiftungen – in Österreich und in Liechtenstein. Hierzulande gibt es auch die Laura Privatstiftung, in Liechtenstein werden die ING-BEStiftung und die ARUAL-Stiftung genannt. Zugleich dringen um den Tiroler Immobilienunternehmer und den Niedergang seines Firmennetzwerks weitere Details ans Licht. Laut einer Recherche von „News“und der „Krone“soll Benko im vergangenen Sommer innerhalb des Signa-Konglomerats Millionengelder verschoben und als frisches Kapital der Holding ausgewiesen haben, um die Eigentümer zu einer damals dringend benötigten Kapitalspritze zu bewegen.
Demnach ging es um Ereignisse vor einer 350 Millionen Euro schweren Kapitalerhöhung, die sich die Signa letztlich auch sicherte. Wie „Krone“und „News“schreiben, soll Benko einen Teil davon – 35 Millionen Euro – aus einer der vielen Signa-Töchter abgezogen und über mehrere Stationen der Holding zugeführt haben. „Der Sachverhalt ist einseitig, verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen“, reagierte Benko-Anwalt Norbert Wess auf die Berichte.