Kleine Zeitung Kaernten

Fiskalrat überrascht mit düsterem Ausblick

Andere Institute haben – noch – optimistis­chere Zahlen. Minister Brunner will Fiskalrat-Daten prüfen.

- Von Claudia Haase, Markus Zottler und Walter Hämmerle

Finanzmini­ster Magnus Brunner (ÖVP) n die ohnehin wirtschaft­lich angespannt­e Stimmung platzte am Mittwoch eine weitere Hiobsbotsc­haft: Laut dem neuesten Finanzausb­lick des Fiskalrats steigt das Budgetdefi­zit über die kritische Maastricht-Grenze von drei Prozent des BIP. Für 2024 wird ein Minus von 3,4 Prozent, für 2025 von 3,2 Prozent erwartet. Das liegt deutlich über den von Finanzmini­ster Magnus Brunner (ÖVP) veranschla­gten 2,9 bzw. 2,8 Prozent.

Die deutliche Verschlech­terung sei vor allem auf neue

IMaßnahmen der türkis-grünen Regierung zurückzufü­hren. Der Fiskalrat nennt hier die Verlängeru­ng der Strompreis­bremse, die neuerliche Aussetzung der Energieabg­aben, das Wohnbaupak­et sowie die überpropor­tionalen Ausgabenst­eigerungen durch die hohe Inflation samt schwacher Konjunktur. Laut Fiskalrat wird zudem die Schuldenqu­ote steigen – und zwar trotz des hohen nominellen BIPWachstu­ms.

Die Einschätzu­ng des Fiskalrats unterschei­det sich deutlich von den Prognosen von Wifo und IHS, die Ende März ihre aktuellste­n Zahlen präsentier­ten: Mit 2,9 Prozent (Wifo) respektive 2,2 Prozent (IHS) sind beide optimistis­cher. Auch die Prognosen von EU-Kommission und Währungsfo­nds sehen Österreich beim Defizit innerhalb der Maastricht-Grenzen.

Aus dem Finanzmini­sterium heißt es, dass die Berechnung­en des Fiskalrats „nicht nachvollzi­ehbar“seien. Man wolle nun „genau analysiere­n, warum dieser als einziges Institut von einem höheren Defizit ausgeht“.

Christoph Badelt, Präsident des Fiskalrats, begründet die Differenze­n gegenüber der Kleinen Zeitung mit dem Informatio­nsstand, wobei sein Gremium über die neusten Zahlen verfü

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APA / HANS KLAUS TECHT

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