Wichtige Handgriffe vor dem Frost
Zuerst Rekordhitze, jetzt Frost: Kärntner Gärtnern und Hobbygärtnern stehen herausfordernde Wochen bevor. Profigärtnerin gibt Tipps.
ochenlang haben wir geschwitzt, um unsere Jungpflanzen vor dem Hitzetod zu retten. Jetzt decken wir sie zu, damit sie nicht erfrieren“, erzählt Bettina Binder vom Vitalgarten Binder in Klagenfurt, die so extreme Wetterverhältnisse in 22 Jahren als Gärtnerin noch nicht erlebt hat. Sie erzählt, dass sich die Glashäuser in den ersten zwei Aprilwochen auf über 35 Grad erhitzt haben und mit Wasser bespritzt werden mussten: „Um sie abzukühlen, weil die empfindlichen Jungpflanzen beim Gießen mit kaltem Wasser sonst verbrannt wären. Innerhalb weniger Tage müssen wir jetzt wieder heizen
Wund sie vorsichtig mit Vlies bedecken, damit sie die Kälte überleben.“Man sei mittlerweile Hagel und Hitze gewohnt, auch die Eismänner Mitte Mai seien immer eine Herausforderung, sagt die erfahrene Gärtnerin: „Aber das sind bange drei Tage, die
Schock für Kräuter
man halt überstehen muss. Nun sind nach der Sommerhitze im Frühjahr zwei lange kalte Wochen angesagt. Das wird eine Herausforderung.“Nicht nur für Profis, sondern auch für alle Hobbygärtner, weiß Binder, denn die milden Temperaturen haben naturgemäß in den Garten
gelockt und zum Pflanzen animiert. Einige Kräuter haben laut Binder nun aber wenig Chancen, im Freien zu überleben (siehe Info). Wenn möglich, sollten diese Kräuter so schnell wie möglich wieder ausgegraben und im Warmen zwischengelagert werden. Im Hochbeet könne man auch versuchen, sie mit Mulch, Stroh, Ästen oder einem Vlies vor der Kälte zu schützen.
Basilikum, Dill und Kerbel sind besonders kälteempfindlich. „Auch winterharte Kräuter können eingehen“, erklärt Bettina Binder. Wurden etwa Thymian und Oregano gerade erst gepflanzt, hatten sie noch keine Chance, ein schützendes Wurzelsystem