Dieses Instrument prägte den Sound einer Generation
Das Eboardmuseum Klagenfurt feiert den 90. Geburtstag der Hammondorgel – natürlich mit einem Konzert.
eep Purple, Emerson Lake & Palmer, Procul Harum, Uriah Heep, Colosseum. Sie alle verwendeten ein Instrument, das schon lange nicht mehr hergestellt wird, aber heute noch wegen seines unverwechselbaren Sounds gerne verwendet wird: die Hammondorgel.
Das Eboardmuseum in Klagenfurt, seines Zeichens das größte Keyboardmuseum der Welt, hat ungefähr 100 dieser Instrumente in seinen Hallen. Gert Prix lädt aus diesem Grund morgen zum Konzert mit Thomas Gulz und verspricht „Ganslhaut“. Die Hammondorgel wurde vom USAmerikaner Laurens Hammond erfunden, am 24. April 1934 wurde ihm das Patent für das Instrument zugesprochen, eben vor 90 Jahren.
Dwird vom Tonrad geprägt“, erklärt Prix. Das anfänglich als günstige Alternative zur Kirchenorgel eingeführte Instrument entwickelte sich bald zum Liebling der Jazzer. „Die Jazzorganisten fanden vor Ort meistens nur ein Klavier in katastrophalem Zustand vor. Wenn sie aber mit einer Hammondorgel anreisten, wussten sie, dass sie sich auf die Qualität verlassen konnten.“So rutschte das Instrument in den Jazz und in den 1960er-Jahren in die Rockmusik und andere Stile. Für Prix war „A Whiter Shade of Pale“von Procul Harum das Lied, das das Instrument popularisierte.
Bis 1974 wurde das Gerät hergestellt. Heute produziert das japanische Unternehmen Hammond-Suzuki Orgeln, bei denen der Ton digital erzeugt wird. Das Original entfaltet seine Wirkung nur in Kombination mit den speziellen Lautsprechern von Leslie. „Der Klang wird dabei ständig moduliert.“Es ist so ähnlich wie bei einem Feuerwehrauto, das mit Sirenen auf einen zukommt. Eine Art rotierender Lautsprecher (was man von außen nicht sieht), erzeugte einen Dopplereffekt. Im Museum steht auch ein Gerät von 1934: „Das hieß schlicht ‚A‘.“Und es funktioniert heute noch. Die Geräte lassen sich gut reparieren, sind aber auch sehr robust. Eine B3, die 160 Kilogramm wiegt, kostet ab 10.000 Euro. „Früher hat man die Hammond als transportfreundlich angesehen, aber die Weicheier von heute wollen das nicht mehr schleppen.“Aber das macht Prix nichts. Er schleppt seine Instrumente gerne überallhin – denn nichts geht über den Sound einer Hammondorgel.
Konzert 90 Jahre.
19. April, 20 Uhr, Eboardmuseum Klagenfurt.