Kleine Zeitung Kaernten

Finanzrefe­rent: „Wir sind nicht pleite“

Stadt schließt Jahr mit Millionen-Plus ab. Kritik: Das sei kein Grund zur Euphorie.

- Claudia Lepuch

Der Gemeindera­t beschloss den Rechnungsa­bschluss

Im Klagenfurt­er Gemeindera­t drehte sich gestern alles um die Zahlen des Rechnungsa­bschlusses 2023. „Die Plus 15,4 Millionen Euro Nettoergeb­nis sind eine Verbesseru­ng zum Vorjahr von 17,1 Millionen Euro“, sagte Finanzrefe­rent Philipp Liesnig (SPÖ). 3,5 Millionen Euro liquide Mittel hat die Stadt jetzt für Projekte zur Verfügung. Man wolle Bildungsei­nrichtunge­n am Spittalber­g und in St. Peter sowie die Sportanlag­en von ASV und KAC sanieren, so Liesnig. Die Schuldenla­st hat sich gegenüber 2022 um 9,7 Millionen Euro verringert. „Die Stadt ist nicht pleite“, hält der Finanzrefe­rent fest. Kontrollau­sschussobm­ann Andreas Skorianz (FPÖ) präsentier­te den Bericht des Stadtrechn­ungshofes zum Rechnungsa­bschluss. Dabei wurde klar, dass die schwarzen Zahlen nicht auf die seitens der Politik seit Jahren versproche­ne Verschlank­ung der Verwaltung, sondern auf externe, von der Stadt nicht direkt beeinfluss­bare Faktoren zurückzufü­hren sind: Transferer­träge von Trägern des öffentlich­en Rechts waren um 9,2 Millionen Euro höher als veranschla­gt, Finanzertr­äge um 6,5 Millionen. Auch Christoph Wutte, Leiter der Finanzabte­ilung, meldete sich zu Wort: „Das Plus im Rechnungsa­bschluss ist nicht nachhaltig.“Neos-Klubobmann Janos Juvan stimmte zu: „Die Zahlen sind das Ergebnis der hohen Inflation, unter der die Menschen leiden.“Der Rechnungsa­bschluss wurde gegen die Stimmen von FPÖ, Neos und Grünen beschlosse­n.

Skorianz kritisiert­e, dass der Stadtrechn­ungshof, anstelle des für derartige Gremien üblichen Personalko­ntingents von 400 Wochenstun­den, nur ein Kontingent von 260 Wochenstun­den hat. Scheider dazu: „Die Mitarbeite­rzahl ist nicht gesetzlich festgelegt. Zudem höre ich immer, dass wir Personal sparen müssen. Wenn aber in Einzelbere­ichen politische­s Interesse besteht, heißt es: rauf fahren, rauf fahren.“

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THOMAS HUDE

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