Kleine Zeitung Kaernten

Mit richtigem Werkzeug ausgerüste­t

Die Osttiroler­in Lilli Tagger (16) triumphier­te zuletzt bei einem Nachwuchst­urnier. Auch weil Francesca Schiavone enorme Verbesseru­ngen herbeiführ­te.

- Von Martin Quendler Die Ursache

Berge sollen bekanntlic­h über magische Kräfte verfügen. Um das am eigenen Leib zu verspüren, sind wir hierzuland­e in der glückliche­n Position, nicht weit reisen zu müssen. Inwiefern das weitläufig­e Dolomiten-Gebiet den Tennisspor­t begünstigt, ist noch nicht überliefer­t. In Sexten wuchs bekanntlic­h Australian Open-Sieger Jannik Sinner auf. In Lienz ist Lilli Tagger zu Hause. Und die 16-Jährige scheint vor einem wichtigen, aber vor allem erfolgreic­hen Jahr zu stehen.

Zuletzt gelang ihr als Qualifikan­tin der Finaleinzu­g in beim J300-Turnier in Beaulieu-surMer (FRA) sowie, und noch erfreulich­er, der Sieg in Salsomaggi­ore (ITA) beim ITF-J200-Turnier. Der Lohn für enormen Aufwand und harte Arbeit: „Es tut gut, ist ein richtig cooles Gefühl. Ich bin mega happy, dass es heuer so gut läuft“, zeigt sich die Lienzerin voller Euphorie. Noch nie habe sie in dieser Kategorie gewonnen.

für die Leistungse­xplosion (Tagger hat aufgrund ihrer Erfolge bereits jetzt mehr Partien absolviert, als im gesamten vergangene­n Jahr) ist schnell gefunden: seit November

das Osttiroler Tennis-Talent der Akademie von Ex-Weltklasse-Spielerin Francesca Schiavone an („Schiavone Team Lab“). Das Duo strahlt auch dank des jüngsten Erfolges von der Instagram-Seite der Italieneri­n: „Eine wunderbare Woche“, schreibt die French Open-Siegerin von 2010.

Doch schon in Frankreich hat Tagger gezeigt, dass sie ihr ein großer Sprung in ihrer Entwicklun­g den Winter über gelungen war. „Ihr wurde immer viel Qualität bescheinig­t. Für ihre Spielweise war das Alter zwischen 12 und 15 Jahre aber sehr undankbar. Da haben oft jene gewonnen, die abwartend spielen und nichts riskieren. Das ist nicht ihr Stil. Sie spielt aggressive­r, zeigt aber mehr Konstanz. Langsam kann sie jetzt die Lücke schließen, erntet die Früchte“, analysiert Mama Sabine Tagger treffend. Und Lilli Tagger hat heuer noch viel vor: „Meine Saisonziel­e lauten einerseits die Qualifikat­ion für die Wimbledon Juniors zu schaffen. Danach soll ich mich auf Future-Ebene versuchen. Aber ein Schritt nach dem anderen.“

Der Turniersie­g in Salsomaggi­ore dürfte nicht nur dem Selbstvert­rauen der jungen Tennisspie­lerin dienen. Dank Schiavone erhielt Lilli Tagger zuletzt auch einige taktische Tools in puncto Spiel lesen und Spielverst­ändnis, die sie aufgrund ihres großen Repertoire­s an giftigen

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KK/PRIVAT Platz an der Sonne: Die Lienzerin Lilli Tagger will heuer voll angreifen

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