Die Wahrheit kommt ans Licht
Das evangelische Kulturzentrum Fresach sucht in der neuen Ausstellung die Wahrheit – auf spirituelle und künstlerische Weise.
Landschaftscollagen von Gregor Eska ach Fresach kommt man nicht zufällig, die kleine Ortschaft liegt versteckt an den Hängen der Nockberge. Über gewundene Straßen und durch kleine Wäldchen gelangt man zum Evangelischen Forum. Die geografische Lage ist mit der Geschichte der evangelischen Kirche verknüpft, die lange Zeit als Geheimprotestantismus in Kärnten praktiziert wurde.
„Mit der neuen Ausstellung wollen wir auch ein Stück weit zeigen, was es für Auswirkungen hat, wenn man gezwungen ist, nach außen hin ein anderer zu sein“, sagt der evangelische Superintendent Manfred Sauer. Und so präsentiert sich die Sonderausstellung „Wahrheit. Was ist wirklich?“als spirituelle wie kirchenhistorische Suche nach einer von vielen Wahrheiten. Aber Fresach will nicht im Schatten bleiben: „Es geht schon auch darum, die Menschen hierher
Nzu locken“, sagt Sauer. Die evangelische Kirche will sich zeigen, will ihre Wahrheit darstellen: „Die befreiende Botschaft des Evangeliums ist keine Botschaft für das Verborgene, es ist eine Botschaft, die weitergesagt und veröffentlicht werden will.“
widmet sich unter der wissenschaftlichen Leitung von Alexander Bach auch einzelnen Personen, wie dem
Kärntner Protestanten Hans Berger, der 1733 des Landes verwiesen wurde und zeigt so Ausschnitte der Kärntner Geschichte der Reformation wie der Gegenreformation (der Rekatholisierung protestantischer Gebiete). „In Bedrängnis zu sein, ist auch ein Teil der christlichen DNA. Schon die ersten Christen wurden für ihren Glauben verfolgt“, sagt Sauer. Heute bestehen die zwei großen christlichen Kirchen der Katholiken und der
Protestanten jedoch im Sinne der Ökumene neben- und miteinander. In den Dialog tritt die Ausstellung auch mit den philosophischen Wahrheiten des Mathematikers und Philosophen Bertrand Russell, der seine Gedanken unter anderem in dem Essay „Warum ich kein Christ bin“1927 darlegte. „Er stellte fest, dass von allen Religionen wohl nur eine wahr sein könne – und folgerte daraus, dass sie alle falsch seien“, heißt es in einem Text in der Ausstellung über die Gedanken des englischen Denkers. Die Ausstellung tritt aber auch mit der Kunst in den Dialog: Der Kärntner Künstler Gregor Eska präsentiert eine Mischtechnik aus Acryl und Lehm auf Holz, die er mit Ölpastell überarbeitet. Ausgehend von der Idee einer Landschaft als Einheit setzte er Teile davon als Collage wieder zusammen und präsentiert damit eine neue Sichtweise: „Aus der einen Wahrheit setzen sich viele Wahrheiten zu
Bücher als Zeitzeugen des Geheimprotestantismus