„Wir Frauen sprechen diese Sprache schon“
Haarewaschen mit Robert Redford: Filmikone Meryl Streep wird in Cannes gefeiert und berichtet über ihre Karriere.
Mit jugendlicher Frische („Ich war bis drei Uhr auf!“) erschien Schauspiellegende und Publikumsliebling Meryl Streep zu ihrem zweiten großen Auftritt in Cannes, nachdem sie bei der Eröffnung des diesjährigen Festivals ihre Goldene Ehrenpalme in Empfang genommen hatte – mit einer Laudatio einer zu Tränen gerührten Juliette Binoche.
Es gab erneut Standing Ovations – die Streep lachend konterte: „Ich lebe zu Hause ein ziemlich ruhiges Leben und ich bekomme zu Hause nicht recht viel Respekt.“Die Schauspielerin hat vier längst erwachsene Kinder und bereits fünf Enkelkinder. „Es ist ein überfülltes Leben, aber das wollte ich so.“
Die Buchvorlage vom Scheidungsdrama
„Kramer vs. Kramer“, für das die Amerikanerin 1980 einen Oscar gewann, bezeichnete sie für „Menschen im Alter von unter 70“als „Racheroman“– auch als Reaktion auf die Frauenbewegung, „die durchaus nicht alle Leute glücklich gemacht hat“. Warum hier eine Frau Mann und Kind verlässt, war auch für Regisseur Robert Benton neben der Geschichte eines Vaters, der plötzlich seine väterlichen Pflichten wahrnehmen muss, eher nebensächlich.
Dafür ließ er Meryl Streep ihr dramatisches Plädoyer gegen Ende des Films selbst schreiben. Ähnliches widerfuhr ihr beim Dreh von Michael Ciminos Antikriegsdrama „Die durch die Hölle gehen“– ihre Rollen waren oft nicht länger als zehn bis 20 Minuten: „Wissen Sie, das war die Zeit, in der es nur eine Frau pro Film gab“, so Streep lakonisch. Gesungen hat Meryl Streep nicht nur in der Musicalkomödie „Mamma Mia!“2008, sondern sie nahm bereits als Kind Gesangsstunden, „doch dann habe ich mit Rauchen und Cheerleading angefangen, das hat nicht mehr zusammengepasst“. Musikalisch sei sie Team „Rock ’n’ Roll und Joni Mitchell“, sagt die dreifache Oscarpreisträgerin.
Bei jedem Dreh aufs Neue fühle sie sich wie auf See, „nichts hilft dir da“: „Immer wieder denke ich mir: ‚So habe ich mich noch nie gefühlt und irgendetwas stimmt mit dem Drehbuch nicht‘“, erzählt die Starschauspielerin lachend. Aber der Job hat definitiv auch gute Seiten – noch heute schwärmt Streep von der romantischen Kopfwaschszene in „Jenseits von Afrika“. Nachdem Robert Redford am Set die richtigen Handgriffe eingesetzt hatte, „war ich schon beim Take fünf total verknallt“.
Streep vergleicht die Szene mit einer Sexszene: „Wir sehen oft Sex, aber selten so zärtliche Momente wie diesen“. Die Kopfmassage fand allerdings in der Nähe von gefährlichen Flusspferden statt und auch die aus
Es passieren immer noch dieselben Spielchen, aber inzwischen haben einige Leute mehr Angst.
m Schwarzwald geht es immer ein bisschen behäbig zu, solide Ermittlungsarbeit steht im Vordergrund, das Skurrile und Schräge überlässt man gerne anderen Tatort-Teams. Dass es diesmal ein bisschen anders ist, liegt nicht nur an der großen Echse, die immer wieder durch das Bild kriecht. Eine tote Psychologin, eine forensische Psychiatrie samt verdächtiger Leitung sowie Medikamentenmissbrauch – da lauern diverse Abgründe. Dabei geht es zu Beginn hinauf auf den idyllischen Freiburger Berg „Schauinsland“(der heißt wirklich so). ie Kommissare Tobler (Eva Löbau) und Berg (Hans-Jochen Wagner) werden im letzten aktuellen „Tatort“-Fall vor der heurigen Sommerpause, die aufgrund sportlicher Großevents ungewöhnlich früh startet, mit eher klaustrophobischen Verhältnissen konfrontiert. Und zwar in der Klinik ebenso wie im Familienumfeld des Hauptverdächtigen, der sich bald sediert und fixiert auf einer Pritsche wiederfindet. Aber wo wohnen die Monster wirklich? Darauf gibt dieser sehenswerte Fernsehkrimi eine bittere Antwort.
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Wuchtiges filmisches Denkmal für den oberösterreichischen Bauern und Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter: Terrence Malick inszenierte die Story pathetisch und bildgewaltig vor der Südtiroler Bergkulisse. Je unausweichlicher die Nazis den Alltag regelten, desto stärker wuchs der Jägerstätter’sche Widerstandsgeist. Nicht ohne Folgen. Valerie Pachners und August Diehls Gesichter geben in der Weite der Landschaft Halt.
Packendes Porträt über die Frau im Schatten von Oskar Schindler. Die Fernsehdoku erzählt nun ihre Geschichte.
23 Uhr, Arte
Container ... Die Festwochen regen aktuell wieder auf. Für einen der größten Aufreger sorgte 2000 Christoph Schlingensief (1960–2010) mit seinem Containerprojekt „Ausländer raus!“. Nachzusehen in der Doku von Paul Poet, nun online verfügbar.
Noch in diesem Jahr kommt Teil drei ins Kino. Das war Sönkes erster Streich: Gelungene Komödie mit u. a. Caroline Peters, Florian David Fitz. 20.15 Uhr, ATV
Hörbilder Spezial. Ö 1, 10.05 Uhr. Der „Lago di Bolsena“in Latium ist der größte See vulkanischen Ursprungs und ein wunderschöner Flecken Erde. Dass er den Krater eines Vulkans füllt und bis zu 150 Meter tief ist, macht ihn aber auch besonders verletzlich und gefährdet. Eva Schobel hat ihn und seine Beschützer besucht.
Das Ö 1 Küchenradio. Ö 1, 13.10 Uhr. Die Geschwister Esra und Enez Özmen sind besser bekannt als EsRap. Das Hip-HopDuo aus Wien-Ottakring serviert unter dem Motto „Alles Tomate“Hirtensalat zu u. a. türkischer Musik.
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Oscarpreisträger Stefan Ruzowitzky verfilmte in einer freien Adaption Hermann Hesses Erzählung um zwei ungleiche Freunde. Und das keineswegs als düsteres Drama. Die Gegenden in seinem Mittelalter sind idyllisch und bunt.
22 Uhr, ORF 2
„Endlich wieder Puderzucker mit Fleischbeilage“, konstatierte der „Stern“. Das Warten hat sich gelohnt!
Er hat ein Jusstudium abgeschlossen,
Gedanken. Ö 1, 9 Uhr. „Graslandhof“nennt Georg Fleckl seinen Bergbauernhof auf knapp 1000 Metern Seehöhe im Ortsteil Rain von Neumarkt – eingebettet im Natur- park Zirbitzkogel. Er sagt: „Im Heute tun, an morgen denken!“Frühstück bei mir. Ö 3, 9 Uhr. war Radioprofi und hat im Alter von 34 sein erstes Buch geschrieben: Heute ist Sebastian Fitzek Deutschlands erfolgreichster Autor. „Auch wenn ich mich so viel mit dem Bösen befasse, sage ich ihnen, dass der Mensch im Grunde gut ist“, erklärt er im Gespräch mit Claudia Stöckl.