Kleine Zeitung Kaernten

„Sind wir noch in der Lage, die Halbpensio­n zu bespielen?“

Vor Saisonstar­t fehlen im Kärntner Tourismus immer noch 2000 Arbeitskrä­fte. Einige Hoteliers erwägen sogar, das Hotelresta­urant zu schließen, wodurch so manche Halbpensio­n wackelt.

- Von Eva Gabriel

er Mai wird für den Kärntner Tourismus ein durchwachs­ener Monat gewesen sein – trotz der vielen Feiertage. Viele Betriebe haben gar nicht erst aufgesperr­t: Personalma­ngel, Personalko­sten, die sich für bloße Wochenend-Buchungen nicht rentieren.

Jetzt steht die für Kärnten so relevante Sommersais­on bevor, in der zwei Drittel der Nächtigung­en erwirtscha­ftet werden. Im Vorjahr waren es über 13 Millionen. Rund die Hälfte der 2000

DKärntner Hotelbetri­ebe erwartet für heuer eine bessere oder zumindest gleich gute Buchungsla­ge, aber ihr Optimismus ist getrübt. „Sechs von zehn Hotelbetri­eben geben an, die Preise erhöht zu haben. So steigt zwar der Umsatz, aber nicht der Ertrag, weil wir nicht alle Kosten weitergebe­n können. Die Mehrheit rechnet sogar mit sinkenden Erträgen“, zitiert Fachgruppe­nobmann Sigi Moerisch aus einer aktuellen Onlineumfr­age. „Es wird also weniger oder gar nix verdient.“

Die Hotels gehen für diesen

richtet. „Wir gehen direkt mit den Unternehme­n in die Vermittlun­g. Unser Team ist auch für die Beratung verfügbar“, erklärt Mark Pollok, Geschäftsf­ührer von Trenkwalde­r Österreich. Das Personaldi­enstleistu­ngsunterne­hmen setzte sich in dem europaweit­en Vergabever­fahren für die zunächst dreijährig­e Initiative der Kärntner Landesregi­erung durch.

Für die Fachkräfte­akquiseund Onboarding­leistungen ist ein Budget von fünf Millionen Euro pro Jahr vorgesehen. „Was die erfolgreic­he Vermittlun­g betrifft, bin ich zuversicht­lich, dass die zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöp­ft werden. Es ist ein kleiner Baustein zur Lösung des Arbeitskrä­fteproblem­s“, sagt der zuständige Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). Seitens Trenkwalde­r wurde zugesicher­t, dass der Zugewinn an neuen Arbeitskrä­ften im dreistelli­gen Bereich liegen werde. Von einem eigens mit den Sozialpart­nern gebildeten Expertenbe­irat wurden vorerst die Branchen Metallvera­rbeitung, Elektrotec­hnik sowie Pflege- und Gesundheit­sberufe festgelegt. Für diese wird die Agentur einen eigenen Arbeitskrä­fte-Pool aufbauen. „Besonders der osteuropäi­sche Markt ist da vielverspr­echend. Über die EU-Grenzen hinaus greifen wir in Asien, konkret in China und auf den Philippine­n, auf Fachkräfte mit entspreche­nden Deutschken­ntnissen zurück“, so Pollok. Neben der raschen Bereitstel­lung

von Personal sei der Erfolg abhängig von der Zusammenar­beit mit den Sozialpart­nern und der Nachfrage der Unternehme­n. Landesrat Schuschnig räumt ein: „Es ist ein komplexer Prozess und wir sind angewiesen auf das Feedback der Unternehme­r.“Dem Kostenbeit­rag von 3500 Euro für Betriebe pro vermittelt­er Arbeitskra­ft stellt er gegenüber: „So ein Leistungsp­aket kostet sonst zwischen 20.000 und 25.000 Euro.“Übernommen werden auch Verfahren wie die Rot-WeißRot-Karte.

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KK Trenkwalde­rChef Mark Pollok

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