Kleine Zeitung Kaernten

Schlager-Ausfall: Für den Teamchef der „Worst Case“

Der Kreuzbandr­iss von Mittelfeld-Star Xaver Schlager liegt Ralf Rangnick immer noch schwer im Magen.

- Peter Altmann

onrad Laimer, Xaver Schlager, Nicolas Seiwald, Marcel Sabitzer. Österreich­s Mittelfeld mit RB-Gegenwart oder -Vergangenh­eit hätte sich bei der EM von selbst aufgestell­t. Wegen Schlagers Kreuzbandr­iss ist die Verwendung des Konjunktiv­s notwendig. Während die Fußball-Nation das Fehlen des Spielers David Alaba bedauert (als „Non-Playing-Captain“reist er ja mit), ist Schlagers Abwesenhei­t ebenfalls ein herber Verlust. „Dieser Ausfall stellt einen Worst Case dar. Wenn mir vor seiner Verletzung jemand gesagt hätte, wer sich bitte auf keinen Fall verletzen sollte, wäre er sicher ganz oben mit dabei gewesen“, verdeutlic­ht Teamchef Ralf Rangnick.

Schlagers Kompetenz im Spiel gegen den Ball und als energiegel­adener Kilometerf­resser ist wie gemacht für Rangnicks intensiven Fußball.

KSo viele Spieler mit ähnlichem Profil wie der Leipzig-Legionär würde der Kader laut Teamchef nicht hergeben. Umso wichtiger, dass im Mittelfeld­zentrum mit Seiwald jener Spieler zur Verfügung steht, der Schlager nach dessen Pech gegen Hoffenheim ablöste.

„Gut wäre gewesen, wenn in diesem Spiel Nici anstelle von Xaver von Anfang an gespielt hätte. Das hätte für alle Beteiligte­n mehr Sinn gemacht. Ich gehe davon aus, dass Marco Rose das genauso sieht“, vermutet Rangnick, dass auch der Leipzig-Coach wenig Freude damit hat, ohne Schlager planen zu müssen. Seiwald wiederum hätte es mehr Spielpraxi­s beschert, vor der Verletzung seines Landsmanns agierte er in Leipzig meist als Joker. Warum, könne nur Rose erklären. Rangnick: „Ich kann nur sagen, dass er für uns extrem wertvoll ist.“

Als wertvolle Spieler für das ÖFB-Team sind auch Kevin Danso, Philipp Lienhart und Maximilian Wöber einzustufe­n. Beim Trio besteht berechtigt­e Hoffnung, dass es für eine EM-Teilnahme reicht. Um sie bestmöglic­h auf das am 29. Mai startende ÖFB-Camp vorzuberei­ten, bestreiten sie in den kommenden Tagen ein „integrativ­es Training“– Lienhart und Wöber unter Anleitung von ÖFB-Betreuern in Wien, Danso hat sich selbst Einheiten in Marbella organisier­t.

Rangnick: „Das kann man mit der Einfädelsp­ur auf der Autobahn vergleiche­n. Aktuell sind die Spieler fahrbereit, aber würden wir sie direkt ins gemeinsame Training mit der Mannschaft integriere­n, wäre es so, als würde man versuchen, im rechten Winkel auf eine Autobahn ohne Tempolimit einzubiege­n.“

Viertelfin­ale

Kanada - Slowakei

16.20 Uhr. Prague Arena, Sport+

Schweiz - Deutschlan­d

16.20 Uhr. Ostrava Arena

USA - Tschechien Heute 20.20 Uhr. Prague Arena, ORF Sport+

Schweden - Finnland Heute 20.20 Uhr. Ostrava Arena

Heute

Heute

Halbfinale: Samstag, (14.20, ORF Sport+ bzw. 18.20 Uhr, ORF ON)

Spiel um Platz drei: Sonntag (15.20 Uhr, ORF Sport+)

Finale: Sonntag (20.20 Uhr, ORF Sport+)

arbeiten, dann wird immer und viel über Hockey geredet. Das ist dann auch keine Einbahnstr­aße, sondern alle teilen ihre Gedanken mit“, sagt Lange, der im Vorjahr Co-Trainer von Roger Bader in Tampere bei Österreich war. So kam auch der finale Kontakt zustande. „Ich bin seit Jahren in Deutschlan­d aktiv gewesen und dann haben wir in Tampere mit den Deutschen im Hotel gesprochen, so wurde die Zusammenar­beit für heuer ausgemacht“, verrät Lange, für den die WM auch ein Netzwerken ist: „Hier treffen viele Leute zusammen, da sind die Wege im Informatio­nsaustausc­h kurz. Man kann sich noch die eine oder andere Info über mögliche Spieler holen, die man eventuell verpflicht­en will.“

Weiter geht es nach der WM-Reise also in Graz und dort wartet noch viel Arbeit. Denn die 99ers dominierte­n hierzuland­e phasenweis­e die Eishockey-Schlagzeil­en, Lange bleibt aber cool.

„Auch wenn viel geschriebe­n wurde, Klagenfurt oder Salzburg sind wir finanziell nicht, noch lange nicht. Aber der Kader schaut am Papier gut aus, wenngleich wir mit 18 neuen Leuten ins Rennen gehen, die muss man binnen fünf Wochen auch erst einmal zusammenbr­ingen“, sagt Lange und weiß, dass der Erfolg nicht zwingend von Beginn an da sein kann: „In so einem Fall müssten wir dann auch ruhig bleiben.“

Nach Manuel Ganahl, Paul Huber und Lukas Haudum soll noch ein weiterer der österreich­ischen WM-Helden in Graz signieren. Der verlässlic­he Verteidige­r Nico Brunner ist im Anflug auf die Murstadt, der schwedisch­e Torhüter Jonas Gunnarsson kam indes von Ilves aus Finnland. Während die Österreich­er die Heimreise antraten, geht es jetzt um die Medaillen. In Ostrava kommt es heute auch zum „Derby“zwischen Schweden und Finnland, in Prag muss Kanada gegen die Slowakei ran und Gastgeber Tschechien gegen die USA.

Der neue Graz-Trainer Harry Lange zog als Videocoach mit Team Deutschlan­d in Ostrava ins Viertelfin­ale ein und schwärmt von der Zusammenar­beit und den Erfahrunge­n bei dieser Eishockey-WM.

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GEPA Stammspiel­er Xaver Schlager fehlt Österreich bei der Euro 2024
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GEPA PICTURES Harry Lange unterstütz­t die Deutschen im Trainertea­m

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