Kleine Zeitung Steiermark

Und Genie-pause

Marcel Hirscher fädelte inwengen auf demweg zu einer Fabelzeit schon im ersten Durchgang ein – das Genie auf Schi machte bei einem Tor Pause.

- MICHAEL SCHUEN, WENGEN

Eine Erholung, die der Vielfahrer auch brauchen wird – obwohl er auch am fünften Tag in Wengen noch siegte. „Aber“, betont er, „wir sind keine Trainingsf­anatiker. Wir machen sehr, sehr viel auf Schnee – vielleicht ist das der Unterschie­d“, sagte Kostelic nachweltcu­psiegnumme­r22, der ihn im Gesamtwelt­cup auch wieder auf 30 Punkte an Marcel Hirscher heranbrach­te. Kostelic machte fast den gesamten Rückstand wett.

Und nicht zuletzt dank Saisonsieg Nummer vier schickt sich Kostelic an, wieder einen ähnlich fabelhafte­n Jänner abzuliefer­n wie vergangene Saison, als er den Gesamtwelt­cup gewann. „Damals bin ich mit 220 Punkten abgereist, heuer sind’s nur 200. Der Slalom geht gut, aber in der Abfahrt läuft es noch nicht so gut. Aber vielleicht kommt das ja in Kitzbühel – ich mag’ die Streif ja“, sagte Kostelic.

Was neben Kostelic fast unterging: die starke Vorstellun­g der Deutschen. Fritz Dopfer fuhr als Dritter erstmals aufs Podest, Felix Neureuther wurde trotz schwerer Fehler hinter Mario Matt Fünfter.

Im Ziel hatte er noch die Faust geballt, wenn auch vorsichtig. Marcel Hirscher merkte bald, dass da etwas nicht ganz stimmte. Und als die kroatische­n Fans in Jubelchöre ausbrachen, war klar: Der erste Eindruck hatte nicht getäuscht, Marcel Hirscher hatte eingefädel­t. Nach drei Siegen in Serie riss der Erfolgslau­f also in Wengen. Aber keineswegs so, dass sich die Konkurrenz schon kommende Woche in Sicherheit fühlen kann: Denn trotz Einfädler lieferte Hirscher ein SlalomGlan­zstück ab, distanzier­te die Konkurrenz um 77 Hundertste­lsekunden. „Deswegen weiß ich gar nicht genau, ob ich mich freuen oder ärgern soll“, meinte der 22-Jährige nach dem kurzen Aus- setzer bei einer nahezu genialen Slalom-vorstellun­g. „Klar bin ich stinkig. Aber wenn ich die Zeit anschaue, war es trotzdem genial“, sagte Hirscher, der sofort nach dem Ausfall die Heimreise antrat: „Dasmotto lautet: Schnell weg von hier – und dann trainieren, trainieren, trainieren, damit mir so ein Sch... nicht noch einmal passiert.“

Obwohl: Mit kurzernach­denkpausew­ar das Fazit schon wieder ein sehr positives. Denn auf die Frage, was er nun denn mitnehmen könne auswengen, sagte er grinsend: „Am liebsten alles. Bis auf das eine Tor, an dem ich eingefädel­t habe.“Die Richtung stimmt auf jeden Fall, eine vor dem Wengen-slalom vorgenomme­ne Änderung am Kanten-tuning scheint voll aufzugehen. Die Fans in Kitzbühel und Schladming wird’s freuen: Denn trotz des Einfädlers strotzt Hirscher vor den Heimrennen vor Selbstvert­rauen. Und dass er im Gesamtwelt­cup nun kaum noch Vorsprung hat, war ihm ohnedies egal. Im Ernst. Im Rückspiege­l Die besten Bilder des Wengen-wochenende­s www.kleinezeit­ung.at/schi 1. Matt 53,64, 2. Deville + 0,02, 3. Kostelic + 0,03, 4. Myhrer + 0,35, 5. Myhre + 0,45. – weiters: 11. Raich +1,00, 18. Pranger +1,30, 23. Dreier +1,74 2. Durchgang: 1. Kostelic 52,00, 2. Dopfer + 0,24, 3. Pinturault + 0,26, 4. Neureuther + 0,39, 5. Dreier + 0,41 ... 8. Pranger + 0,51, 15. Matt + 0,95, 22. Raich +1,19. Slalom-weltcup: 1. Kostelic 485, 2. Hirscher 360, 3. Myhrer 295, 4. Deville 270, 5. Neureuther 261. – weiters: 9. Matt 142, 10. Pranger 139, 18. Raich 82 Gesamt-weltcup: 1. Hirscher 725, 2. Kostelic 695, 3. Feuz (SUI) 545, 4. Ligety ( USA) 493, 5. Svindal ( NOR) 490, 6. Miller ( USA) 448, 7. Reichelt (AUT) 429 ... 13. Raich 292 Nächste Rennen: Kitzbühel, Super- G ( Freitag, 11.30 Uhr,) Abfahrt (Samstag, 11.30 Uhr), Slalom (Sonntag, Slalom ( 10.15/ 13.30 Uhr)

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