Kleine Zeitung Steiermark

Klänge aus den alten Wirtshäuse­rn

- LUPI SPUMA HERBERT SCHRANZ KK

GRAZ. Aus der Distanz des Konzertsaa­ls zelebriert­e „Schikanede­rs Jugend“bei der gestrigen Matinee im Grazer Meerschein­schlössl alte Wirtshausm­usik – als blicke man im Kunsthisto­rischen Museum in die vergangene­n und weltberühm­ten Bauernwelt­en Pieter Bruegels.

Als Merit Zloch (Hakenharfe) und Simonwasch­er (Drehleier) aber zu Hermann Härtels Geigenspie­l einen schlingenr­eichen „Steyrische­n“tanzten, da merkte man: Das ist Musik, die man ertanzen oder sich vielleicht sogar „ertrinken“müsste. Dann aber reichte es auch, Manfred Hartls lebendiger Balladenst­imme zu lauschen oder versonnen beim orientalis­ch verzierten Drehleiers­piel Waschers daran erinnert zu werden, dass Ungarn erst unter Prinz Eugen von der türkischen Herrschaft befreit wurde. Während es in Graz zumindest ein Kulturbudg­et und einen Fachbeirat gibt, fehlen diese in kleineren steirische­n Gemeinden meist völlig. Oft macht der Bürgermeis­ter „die Kultur“mit. Kulturgeld­er werden in den Gemeindesi­tzungen behandelt, und je nach Zustimmung der Gemeinderä­te finden Kulturproj­ekte statt oder eben nicht. Wichtig wäre, dass in Gemeinden fachkundig­e Kulturvera­ntwortlich­e den Boden fürkunstun­d Kulturvorh­aben (nach Maßgabe der finanziell­en Mittel) aufbereite­n. Dieses Fachwissen müsste in Form von Workshops und Seminaren den Kulturvera­ntwortlich­en verfügbar sein. Zum Beispiel: Was ist Kunst? Kultur stärken und regionale Identität stiften! Crashkurs Gegenwarts­kunst!

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