Kleine Zeitung Steiermark

Er spielte sich ins Herzdesrot­enbullen

Stefanwall­ner (16) aus Kärnten spielte einem Fremden vor – dieser bedankte sich großzügig.

- MARTINA PIRKER RAUNIG

Eine Ziehharmon­ika in einer höheren Tonlage als seine bisherige wollte sich Stefan Wallner bei der Firma Müller in Bad St. Leonhard kaufen. Der Dellacher und sein Vater hatten gerade die passende gefunden, als eine Frau und zwei Männer ins Geschäft kamen. Bei der großen Auswahl konnten sie sich nicht entscheide­n und wollten denklang verschiede­ner Harmonikas hören.

„Die Verkäuferi­n konnte nicht vorspielen und hat gefragt, ob ich das machen könnte“, schildert Wallner, der bereits seit seinem fünften Lebensjahr die „Steirische“mit Leib und Seele spielt. Der ältere der beiden Herren zeigte sich beeindruck­t von der gefühlvoll­en Interpreta­tion der Stücke und der Fingerfert­igkeit des 16-Jährigen. „Er hat sich sogar für zwei Ziehharmon­ikas ent- schieden und sich, nachdem er bezahlt hat, bei mir für die Beratung bedankt“, erzählt Wallner, der bei Porsche Salzburg eine Mechaniker­lehre macht.

Als der Kärntner seine neue Harmonika zahlenwoll­te, streckte ihm die Verkäuferi­n seine Rechnung über 4600 Euro entgegen und sagte, sie hätte eine Überraschu­ng: Der Herr habe bereits alles erledigt. Da staunte der junge Musiker nicht schlecht: „Als sie mich fragte, ob ich einen Herrn Mateschitz kennen würde, habe ich gleich gedacht, das kann nur der von Red Bull sein.“Vater Stefan Wallner: „Es war wie ein Traum und

ich habe Fördert gerne junge Talente: Dietrich Mateschitz zu Stefan gesagt, er soll mich zwicken.“Mit dem mühsam ersparten Geld und einer Prachtharm­onika traten die Drautaler die Heimreise an. Zu Hause verfassten sie ein Dankesschr­eiben an Dietrich Mateschitz. „Seine Sekretärin hat uns angerufen und gesagt, dass es ihm eine große Freude war.“

Nachdem Stefans Geschichte in der Kärntner Kleinen Zeitung erschienen­war, liefen bei Familie Wallner die Telefone heiß. Andere Zeitungen und Radiosende­r interessie­ren sich für das herzerwärm­ende Harmonikas­piel des Drautalers. Ebenso das Bundesheer. Johann Millonig von der Personalma­rketing-abteilung im Verteidigu­ngsministe­rium hofft, den 16-Jährigen für einenwerbe­spot für das Bundesheer gewinnen zu können. „Der Spot soll Jugend, Tradition und Bundesheer verbinden“, sagt Millonig, gebürtiger Finkenstei­ner.

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