Hypo: Kärnten will sich nicht beteiligen
Kärntner Regierung erteilt freiheitlichen Plänen eine klare Abfuhr.
KLAGENFURT. Während inWien fieberhaft am Rettungsplan für die Hypo gefeilt wird, der bis Freitag in Brüssel präsentiert werden muss, lässt in Kärnten ein Vorschlag des freiheitlichen Parteiobmannes Christian Ragger die Wogen hochgehen. Geht es nach ihm, soll das Land Kärnten mit bis zu 20 Prozent bei der Hypo Österreich einsteigen.
Die Bank mit den insgesamt 17 Standorten in Österreich – davon 14 in Kärnten – und 453 Mitarbeitern, soll in den kommenden Tagen verkauft werden. Konkret genannt wurden bisher zwei Investoren: die indische SreiGruppe, die 65,5 Millionen Euro bietet – die Hälfte vomBuchwert – und derWiener Immo-Investor Werner Ebm. Ragger sagt jetzt, er habe eine Investorengruppe aus Österreich und Italien, die gemeinsam die Hypo Österreich kaufen will. Aber eben nur unter der Bedingung, dass das Land Kärnten sich ebenfalls beteiligt.
Kein Geld für Rettung
SPÖ, ÖVP und Grüne erteilen den Plänen Raggers eine klare Abfuhr. „Natürlich wäre eine Landesbeteiligung die Wunschvorstellung der Investoren. Dann stünde wieder jemand dahinter, der haftet“, wettert ÖVP-Obmann Gabriel Obernosterer. „Es muss reichen, dass das Land Kärnten dem neuen Eigentümer der Hypo Österreich die Garantie gibt, dass die Landesgeschäfte im Ausmaß von zwei Milliarden Euro auch weiterhin über die Hypo abgewickelt werden“, sagt auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).
Zu der Aussage von Bundeskanzler Werner Faymann, das Land Kärnten solle sich finanziell an derRettung derHypo beteiligen, meint Kaiser, dass eine „monetäre Zuwendung nicht vorstellbar“sei. Und Obernosterer bringt die Kärntner BudgetSituation auf den Punkt: „Einem Nackerten kann man nicht in die Tasche greifen.“
DIENSTAG, 28. MAI 2013, SEITE 26