Kleine Zeitung Steiermark

Eine heikle Mission für Österreich

Wien scheitert an Eu-partnern, daswaffene­mbargo gegen Syrien zu verlängern. Damit wird der Golan-einsatz noch gefährlich­er.

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Am Ende der Verhandlun­gsnacht in Brüssel steht kein Kompromiss, sondern eine Lösung, die irgendwie alle Seiten das Gesicht wahren lässt, in Wahrheit aber nur Verlierer hinterläss­t, die die Niederlage des jeweils anderen als eigenen Sieg feiern. DasWaffene­mbargo der Europäisch­en Union gegen Syrien wird nicht aufgehoben, sondern läuft amEnde der Laufzeit zum 1. Juni lediglich aus. Damit können Großbritan­nien und Frankreich Waffen an die opposition­ellen Kräfte liefern, ohne dass Österreich zum Beispiel solche Lieferunge­n verhindern kann. London und Paris prallten mit ihrem Versuch, als Vorreiter im Syrienkonf­likt auch innereurop­äisches Profil und damit Stärke zu gewinnen, an den Gegnern wie Wien ab. „Renational­isierung der europäisch­en Außenpolit­ik“nennt es ein Diplomat, der die Politik in Brüssel lange beobachtet.

Ab 1. Juni wird also kein EUMarschal­l überWaffen­lieferunge­n wachen. Ein Schritt, der bald die Lage der österreich­ischen UN-Soldaten auf dem Golan, aber auch im Südlibanon verschlech­tern könnte, wenn sich der Bürgerkrie­g durch eine Spirale der Aufrüstung auf die Nachbarn ausbreitet.

Nach dem Scheitern der Verhandlun­gen hat Verteidigu­ngsministe­r GeraldKlug (SPÖ) den Auftrag erteilt, den Abzug vorzuberei­ten. Im ÖVP-geführten Außenminis­terium hält man

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